Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Verstehen«
BlackSoul schrieb am 3.3. 2002 um 20:02:19 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Auf einem gelben Stück Papier, grün liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Chops“
Denn das war der Name seinem Hundes
Und nur darum ging es.
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und einen goldenen Stern
Und seine Mutter klebte es an die Küchentür
Und las es seinen Tanten vor
Das war das Jahr, als alle Kinder
Mit Father Tracy in den Zoo fuhren
Und sie sangen mit ihm im Bus
Und seine Schwester kam auf die Welt
Mit winzigen Zehennägeln und kahl
Und seine Eltern küssten sich oft
Und das Mädchen um die Ecke schickte ihm
Eine Valentinskarte mit vielen „X“-en
Und er fragte seinen Vater, was diese zu bedeuten hätten
Und sein Vater brachte ihn am Abend ins Bett
Und war immer da, um das zu tun.
Auf einem weißen Stück Papier, blau liniert,
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Herbst“
Denn es war gerade Herbst
Und nur darum ging es
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sagt, er solle präziser schreiben
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür
Denn die war gerade frisch gestrichen
Und die anderen sagten ihm,
dass Father Tracy Zigaretten rauchte
Und sie in der Kirche fallen ließ
Und manchmal brannten sie Löcher in die Bänke
Das war das Jahr, als seine Schwester eine Brille bekam,
mit dicken Gläsern und schwarzem Gestell
Und das Mädchen um die Ecke lachte ihn aus,
als er mit ihr auf den Weihnachtsmann warten wollte
Und die anderen sagten ihm,
warum seine Eltern sich so oft küssten
Und sein Vater brachte ihn abends nicht mehr ins Bett
Und sein Vater wurde wütend,
als er ihn weinend darum bat
Auf einem Blatt aus seinem Notizbuch
Schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es „Unschuld : Eine Frage“
Denn das war die Frage, die seine Freundin betraf
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sah ihn lange und seltsam an
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür,
denn er zeigte es ihr nicht
Das war das Jahr, als Father Tracy starb
Und er vergaß, wie das Glaubensbekenntnis ging
Und er erwischte seine Schwester,
wie sie hinterm Haus herumknutschte
Und seine Eltern küssten sich nicht mehr
Und schwiegen sich an
Und das Mädchen um die Ecke trug zu viel Make – Up
Sodass er husten musste, wenn er sie küsste,
aber er tat es trotzdem,
weil es das war, was man halt tat
Und um drei Uhr morgens brachte er sich ins Bett,
während sein Vater nebenan schnarchte
Auf einem Stück brauner Papiertüte
Versuchte er sich an einem Gedicht
Und er nannte es „Absolut nichts“,
denn nur darum ging es wirklich
Und er verpasste sich selbst eine Eins
Und einen Schnitt in jedes Handgelenk
Und er klebte es an die Badezimmertür,
denn er glaubte nicht, dass er es noch
bis zur Küche schaffen würde
**************
Ich kann ihn so gut verstehen! Könnt ihr es auch?
IchBinGott schrieb am 9.2. 2006 um 20:41:55 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Es ist nunmal so von der Natur so vorgesehen, dass Menschen sich ständig und andauernd missverstehen. sie können sich nicht verstehen, denn die gestiken, die mimik, die gebärden, dich reaktionen,die gedankengänge, die gründe warum sie etwas tun, die ergebnisse, die sie damit bezwecken wollen, sind bei allen menschen so individell unterschiedlich, dass sie meistens nur missverstanden werden können. so kann eine einfache umarmung für den einen eine freundschaftliche geste bedeuten und für den nächsten etwas sehr intimes sein oder eine ganz einfache sms oder ein ganz einfaches telefonat kann ganz unterschiedliche reaktionen und gedankengänge hervorrufen. das problem ist glaube ich auch, der grund warum sich menschen meistens nicht verstehen ist, dass sie einfach nicht miteinander reden und die dinge einfach nicht oder nicht rechtzeitig klären und gedanken lesen können nur die wenigsten leute. allerdings gibt es natürlich auch ausnahmen, leute die sich verstehen, die miteinander umgehen können und genau wissen, was der andere mit der einen oder anderen geste bezwecken oder auch nicht bezwecken will, ganz ohne worte. diese menschen sind allerdings so selten und schwer zu finden, dass man fast sicher sein kann, so einen menschen niemals zu finden. gut, wenn es dann doch passiert, denn dann kann man sich wenigstens für kurze zeit mal zurücklehnen und genießen, nicht immer alles erklären zu müssen.
namensindschallundrauch@der-nachtmensch.de schrieb am 29.7. 2002 um 19:03:33 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
zwei menschen werden sich nie ganz 100% verstehen, habe ich in philosophie gelernt.
aber es ist sehr beruhigend zu sehen, dass man dem sehr nahe kommen kann.
Richie schrieb am 15.4. 2001 um 23:27:32 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Es ist verwunderlich, daß Menschen sich verstehen. Wenn man bedenkt, daß man nur ungenügende Begriffe dafür hat, was in einem vorgeht, und der Gegenüber wiederum wahrscheinlich ganz andere Dinge damit assoziiert, was man sagt, ist es ein Wunder, daß Kommunikation funktioniert.
Meist funktioniert sie ja auch nur in sehr engen Bahnen. Ich meine, wieviele Leute gibt es, wo man sich *verstanden* fühlt? Das ist ja schön und schafft sowas wie Exklusivität, Besonderheiten im Trivialen, die Sternstunden im Alltag. Aber eigentlich zeigt es ja nur, wie schwierig es ist, mit Leuten mehr zu kommunizieren als die Wetterlage oder die Busverspätung.
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