Verfolgungswahn
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Herr Doktor,
seit Tagen, nein seit Wochen schon habe ich das Gefühl, verfolgt zu werden. Ich weiß nicht, ob es ein Mann oder eine Frau ist, die mich verfolgen, möglicherweise handelt es sich sogar um eine ganze Gruppe. Das Schlimme ist: Die mich verfolgende Gruppierung existiert nicht wirklich, sie ist rein virtuell! Es handelt sich möglicherweise um eine Abart des linguistischen Sprachcomputeres Eliza, denn die Gruppe antwortet anscheinend auch adäquat auf meine Fragen. Mittels eines perfiden Aushorchsystems ist es dem Verfolger gelungen, meine geheimsten Wünsche ausfindig zu machen und sie mir als Angebot zu unterbreiten! Und die Verfolgung ist teilweise sehr massiv. Ich fühle mich auch in weiteren Räumen im virtuellen Netz nicht mehr sicher, auch dort hat mich die Verfolgerin aufgespürt! Besonders erschreckend ist es, dass mich die Avancen dieser unbelebten Vereinigung manchmal zum Lachen bringen, auch, wenn ich es gar nicht will. Und noch schlimmer: Durch die dauerhafte und entschiedene Belagerung trieb mich der Täter schon in eine Sucht nach dem Verfolgtwerden. Ich drehe mich ständig um und ersehne geradezu, das mir drohende Antlitz zu erhaschen. Doch das ist ja gar nicht möglich! Ich werde noch verrückt, weil ich fliehen möchte und gleichzeitig den Untergang dringend benötige. Helfen Sie mir!