Studiengebühren
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Seit heute dürfen sie wieder sein, die Studiengebühren. Ganz offiziell, ohne Tarnbezeichnung, wie Verwaltungsgebühr oder ähnliches. Bloß, zu was sollen die gut sein? Mit 500 Euro pro Semester und Student kann man den Lehrbetrieb nicht finanzieren. Wer meint, dass gut verdienende Akademiker später etwas zur Finanzierung der Hochschulen getan haben müssten, bräuchte ja nur einfach Einkommenssteuer für Gutverdienende zu erheben.
Studiengebühren machen nur als Steuerungselement Sinn, das den berüchtigten Schweinezyklus, wie bei Physikern und Lehrern etwa, verhindern soll. Aber das könnte man doch auch anders regeln. Die einzige marktwirtschaftliche Regelung, die funktionieren könnte, wäre, wenn Studiengebühren kostendeckend sein müssten. Das hieße, die volle Finanzierung des Lehrbetriebs aus Gebühren, ohne Quersubvention durch Drittmittel, Stiftungen oder staatliche Eingriffe. Dann müssten die Kosten des Studiums in einem angemessenen Verhältnis zu seinem Ertrag aus dem Abschluss stehen. Ein billiger Studiengang, wie z.B. Germanistik, hätte dann das Problem, wegen mangelnder Verwertbarkeit wenig Studenten zu finden. Alle Studiengänge müssten so viel für Berufspraxis relevante Elemente enthalten, dass sie gewissermaßen mit Garantie verwertbar sind. Das wäre dann in der Tat eine begrüßenswerte Steuerungswirkung. Lieb gemeinte Studiengänge, wie etwa InterkulturellePädagogik an der Universität Oldenburg, würden binnen zwei Semester mangels Nachfrage sanft entschlafen. Es würde einigen auch den hoch motivierten und enttäuschend endenden Gang zur Arbeitsagentur ersparen.
So gesehen, könnten Studiengebühren tatsächlich auch gut sein. Des Weiteren bin ich weiterhin sehr dafür, die Geisteswissenschaften und die Gesellschaftswissenschaften, die ja immerhin von akademischem Interesse sind, in Niedriglohnländer wie Ghana oder Rumänien auszulagern. Auch dort gibt es Indernet, auch dort ist man informiert. Dazu würden Studierende durch diesen äußeren Zwang mehr soziale Kompetenz erwerben müssen. Für kühle technische Studiengänge und die Mathematik, ist das natürlich völlig überflüssig. Die könnten weiter in Deutschland studieren.