Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Strategem«
Mcnep schrieb am 7.7. 2001 um 23:30:09 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Strategem Nr. 6 – Ost-West-Strategem – sheng dong ji xi
Im Osten lärmen, im Westen angreifen
»Das Ziel ist die Verschleierung der Stoßrichtung eines Angriffs. Mittels agiler Operationen taucht man bald im Westen, bald im Osten auf; schlägt plötzlich zu, um sich genauso plötzlich wieder zurückzuziehen; täuscht einen bevorstehenden Angriff vor, den man dann gar nicht ausführt; spiegelt friedliche Absichten vor, obwohl man in Wirklichkeit angreifen will; setzt eine bestimmte Aktionskette mit zwingend erscheinendem Handlungsablauf in Gang, um das ganze plötzlich abzublasen; läßt irgendetwas scheinbar zufällig geschehen, das gar kein Zufall ist; stellt sich als handlungsbereit hin, obwohl man handlungsunfähig ist, und umgekehrt. Der Gegner zieht aufgrund der seiner Wahrnehmung zugänglichen Phänomene voreilige Schlüsse und trifft falsche Vorkehrungen, um dann an einer Stelle angegriffen und besiegt zu werden, an die er gar nicht gedacht hat.«
Peking 1991
cf. Harro von Senger: Strategeme. Anweisungen zum Überleben.
Freno d'Emergenza schrieb am 31.3. 2014 um 23:23:07 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ein ungeheuer wirksames Strategem sind die »kleinen Aufmerksamkeiten«: kleine Geschenke und Gefälligkeiten, die sämtlich nur - in Relation gesehen - geringfügige Beträge kosten, nur geringe Mühe. Häufig reichen freundliche, nette Worte völlig aus. Wesentlich ist, daß diese kleinen Aufmerksamkeiten nicht singulär und isoliert erfolgen, sondern mit gewisser Regelmässigkeit und Beständigkeit, so daß ihr Empfänger sich permanent in der Situation befindet, sich schuldig zu fühlen. Einer Bitte seines derart großzügigen und netten Gegenüber vermag er dann kaum noch auszuweichen. Diese kleinen Aufmerksamkeiten müssen jedoch »klein« bleiben, um nicht durch ihre Größe oder allzu häufige Wiederholung den Eindruck zu erwecken, daß man jemanden »kaufen« wolle. Hier ist viel Taktgefühl gefragt. Eine feste Regel kann es kaum geben - allenfalls Anhaltspunkte. So sollten Geschenke stets eine persönliche Note tragen, keinesfalls »Geschenkartikel« sein. Einladungen zum Essen oder ähnlichem dürfen nie zu teuer werden. Ein Kaffee auf der Terrasse, ein Bier an der Theke, eine Currywurst usw. kommen dem Ziel viel näher, als ein 7-Gänge Menue oder eine Flasche Schampus. Die Aufmerksamkeiten müssen zudem, damit sie registriert werden, eine Kontrastwirkung haben. Sie sollten im grauen Alltag erfolgen, um sich eben aus diesem herauszuheben. Gerade dann, wenn der Empfänger eher erwartet, daß man ihm weniger gut gesonnen sei, zB wenn er eine unangenehme Mitteilung zu machen hat, wirkt eine solche kleine Aufmerksamkeit ganz besonders intensiv.
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