Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 47, davon 47 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 19 positiv bewertete (40,43%)
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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 3.10. 1999 um 12:40:14 Uhr schrieb
Liamara über Ranicki
Der neuste Text am 23.1. 2024 um 02:42:44 Uhr schrieb
Krrritik über Ranicki
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 11)

am 18.9. 2009 um 11:13:57 Uhr schrieb
Der Junge von nebenan über Ranicki

am 4.11. 2016 um 13:06:25 Uhr schrieb
Knobloch über Ranicki

am 4.11. 2016 um 13:03:30 Uhr schrieb
Knobloch über Ranicki

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Ranicki«

mcnep schrieb am 9.3. 2005 um 15:02:19 Uhr zu

Ranicki

Bewertung: 4 Punkt(e)

[...] Reich-Ranicki kann man mit Einwänden nicht kommen: er kennt die alte List, sich dumm zu stellen, weil er nicht argumentieren kann (und er ist nie fähig zu argumentieren, er äußert sich nur mit kräftigem rhetorischem Gestus). »Ich gestehe«, leitet er dann in der Regel seine Sätze ein. Nachdem er aber seine Verständnislosigkeit eingestanden hat, zieht er über das Nichtverstandene her. »Warum erklärt die Kritik von Zeit zu Zeit ihre Ohnmacht oder Verständnislosigkeit?« schreibt Roland Barthes in den Mythen des Alltags: » ... es geschieht gewiß nicht aus Bescheidenheit; niemand fühlt sich wohler als jemand, der bekennt, daß er nichts vom Existenzialismus begreift, und niemand ist selbstsicherer als ein anderer, der verschämt eingesteht, daß er nicht das Glück habe, in die Philosophie des Außerordentlichen eingeweiht zu sein...«: das trifft, mit veränderten Themen, auf Reich-Ranicki zu, Er fühlt sich sicher, weil er auf das Einverständnis vieler hoffen kann: umfassend gebraucht er auch oft das Wort »Wir« oder das Wort »Der Leser« oder gar »Der arme Leser«: Reich-Ranicki fühlt sich als Sprecher des Lesers, so wie etwa das Bürgerliche Gesetzbuch der Sprecher des ordentlichen Durchschnittsmenschen ist. Bei diesem Leser ist Reich-Ranicki sicher: wenn er etwa schreibt (in fast jeder Besprechung), es gehe in der Literatur nicht darum, Wirklichkeit mitzuteilen, sondern sie zu »vergegenwärtigen«; wenn er (in fast jeder Besprechung) zur Beurteilung eines Autors Sätze dieses Autors entweder über eine seiner Personen oder über einen anderen Autor auf den Autor selber anwendet, dann kann er der Zustimmung des ordentlichen Durchschnittslesers sicher sein: »Das habe ich mir auch schon gedachtsagt dieser. Richtiger würde er freilich sagen: »Das habe ich mir auch schon nicht gedachtReich-Ranicki verläßt sich auf den Leser mit dem »unbestimmten Gefühl«, der dann »Ahasagen kann: da er selber, auf Grund eines völlig indiskutablen, schon seit langem mechanischen Vokabulars statt mit Urteilen nur mit Vorurteilen arbeitet, kann er sich auf die Vorurteile aller Welt getrost verlassen, In seiner Manier: er vergegenwärtigt nicht das Ergebnis seiner kritischen Arbeit, er teilt es mit, zumindest temperamentvoll. Jeder seiner Sätze ist schon fertig da, beliebig verfügbar, ist ein Kernsatz, der am Kern seines Gegenstandes vorbeigeht. Kein Satz argumentiert, etwa um zu einem Kommuniqué als Endsatz zu kommen: seine Sätze sind alle schon Endsätze, sind Kommuniqués. Reich-Ranicki stellt sich schon lange keine Fragen über sich selbst mehr. Er, der unwichtigste, am wenigsten anregende, dabei am meisten selbstgerechte deutsche Literaturkritiker seit langem, kann freilich alle Angriffe mit seinem Kommuniquésatz abwehren: »Ein Literaturkritiker, der etwas taugt, ist immer eine umstrittene Figur.«  Von mir aus ist Reich-Ranicki unumstritten.

Peter Handke in 'Manuskripte' 22/1968

Liamara schrieb am 3.10. 1999 um 12:40:14 Uhr zu

Ranicki

Bewertung: 4 Punkt(e)

Marcel Reich-Ranicki schreibt in seiner Autobiografie, er hätte Ende der 50er Jahre in Warschau den Auftrag bekommen, sich um einen jungen Mann zu kümmern, der scheinbar ein Schriftsteller sein wollte, bis dato aber nur Misserfolge gehabt hatte. Reich-Ranicki konnte mit diesem jungen Mann nicht viel anfangen, da er bereits zum Mittagessen eine Flasche Wodka getrunken hatte und nicht viel zur Literatur zu sagen wusste. Schliesslich fragte er ihn, weil er wusste, dass Schriftsteller dies gerne gefragt werden, nach seiner aktuellen Arbeit. Und der junge Mann berichtete, er schreibe ein Buch über einen Zwerg. Einen buckligen Zwerg, der in einer Irrenanstalt arbeitete. Spätestens da hatte Reich-Ranicki den Eindruck, es mit einem Verrückten zu tun zu haben und keine Lust mehr, diesen durch Warschau zu führen. Und wer war jetzt dieser junge Mann: Günter Grass.

basti2@t-online.de schrieb am 19.8. 2001 um 17:44:05 Uhr zu

Ranicki

Bewertung: 2 Punkt(e)

Das ist absolut falsch, meine Damen und Herrrren! Dieses Buch ist, verzeihen sie mir diesen Ausdrrrruck, das schwachsinnigste, was ich je gelesen habe. Da kann man nichts, aberrrr auch garrrr nichts Gutes darrrann findenn. Das fängt an bei dieser absolut langweiligen Beschreibung der Familienverhältnisse. Da geht es über vierhundert Seiten, wie sich derrrr Hund in der Küche benimmt und wie und wann männliche Persönlichkeiten im Haushalt eine Rrrrrrolle spielen. Und dann bekommt man so ganz beiläufig mit, daß der eigentliche Ehemann ja umgebrrracht worden ist, was aber überrrrhaupt keinen Effekt hat, da schon im nächsten Moment das Buch zu Ende ist. Also, nehmen Sie mir es nicht übel, meine Damen und Herrrrren, aber mit einem solchen Schund den deutschen Büchermarkt zu belasten, halte ich fürrrrr schändlich, ja, strrrafbar!

Guido schrieb am 18.10. 1999 um 14:51:38 Uhr zu

Ranicki

Bewertung: 1 Punkt(e)

Und was wären Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek ohne ihren Marcel?

Und vor allem: der Vierte am Tisch des Quartetts? Was wäre er ohne die drei von der Rezensionsstelle?

Jedenfalls Danke, liebes ZDF, für die klassische Einführungsmusik. Ich befürchte nun schon seit einer kleinen Weile, dass diese einigermaßen ehrfürchtige Aufmerksamkeitsheischerei - wer sieht beim Fernsehen schon permanent hin? - vom nachrichtenunterbrechenden, unsäglichen ZDF-Jingle abgelöst wird.

Traurige Zeiten, die da kommen werden.
Bleibt als letzte Insel 3sat, aber wie lange noch?

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