Immer wieder staunt man, wenn man sieht, daß Kommunisten alles wissen. Ein Beispiel dafür ist dieser Eintrag in Meyers Neuem Lexikon von 1972:
Grass Günter, Schriftsteller, geb. 16.10.1927 Danzig (Gdánsk); lebt in Westberlin. G.s Schaffen zielte anfangs, trotz subjektivistischer Verzerrungen, auf Abrechnung mit der faschistisch-militaristischen Vergangenheit und Desillusionierung der bundesdeutschen Wirklichkeit (Romane »Die Blechtrommel«, 1959; »Hundejahre«, 1963). Diese kritische Haltung verlor sich mit seiner Bindung an die rechte SPD-Führung, so daß sich G., Vertreter der Konvergenztheorie und des antikommunistischen sog. dritten Weges, immer mehr zu einer staatserhaltenden Kraft der BRD entwickelte; dabei verlor er ständig an realistischer und künstlerischer Substanz (Dramen »Die Plebejer proben den Aufstand«, 1966; »Davor«, 1969; Gedichtband »Ausgefragt«, 1967, Roman »Örtlich betäubt«, 1969).
Mehr gibt es auch heute zu dem Thema nicht zu sagen.
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