Prügelknabe
Bewertung: 4 Punkt(e)Prügelknaben gab es früher im Mittelalter. Den königlichen Prinzen durfte der Lehrer nicht züchtigen. Also musste - weil die Prügelstrafe ja probates Mittel des Unterrichtens war - der Prügelknabe herhalten. Dieser erhielt an Stelle von dem - meiost hochgestellten - Studiosus (Schüler) die Prügel. Wie der Name schon sagt, holte man sich als Ersatz zum Schlagen meist einen Knaben. Diese zum Teil recht hübschen Buben entsprangen meist einem niederen (Bauern-)Stand. Der große Vorteil: da der Bauernbub den Unterricht ja hautnah mitbekan, konnte r sich so wertvolles Wissen aneignen. Er lernte Lesen und Schreiben, Mathematik und Astronomie, Sprachen und vieles mehr.Dadurch hatte er - bei den gelegentlichen Schmerzen, die ihm zugefügt wurden, eine sehr gute Ausbildung, die ihm im späteren leben zu Gute kam. Der postive Nebeneffekt: Der Prügelknabe lebte im Schloss, war ordentlich gekleidet und bekam genügend zu essen, was für einen Jungen aus einfachen Verhältnissen in dieser Zeit absolut nicht an der Tagesordnung war. Manch Prügelknabe entwickelte zu seinem »Herrn« (also dem, für den er eigentlich geprügelt wurde) ein besonders inniges Verhältnis. Entwickelte sich gar eine körperlich-sexuelle Beziehung war dies durchaus erwünscht. Der Prinz lernte nämlich mehr, um seinem Freund die unangenehme Prügel zu ersparen. Oft wurde aus den früheren Prügelknaben der spätere Vertraute des Regenten oder zumindest ein angesehener Staatsdiener (Minister, berater ...)