Pferdescheiße

Gesa sprang vom Fahrrad und lief auf die Stalltür zu: »Julia, Hannah, kommt raus! Wir müssen in den Ort, einkaufen. Heute abend kommt Besuch vom Nachbarhof.«

Neugierig streckte Julia den Kopf aus der Sattelkammer. »Die waren doch schon ewig nicht mehr hier.«

Gesa hatte den Verdacht, daß der Besuch von einigen Jungs eingefädelt worden war, die Hannah beim letzten Ausreiten getroffen hatte.

Vor Schreck ließ Hannah ihre Regenjacke fallen, so daß sie mitten in der Pferdescheiße landete. »Und was jetzt? Ich kann da ja wohl kaum in Gummihose und Regenjacke auftauchen.«

»Klar kannst du!« Gesa grinste schief. »Ich denke sogar, daß es genau das ist, was die Herren Reiter sehen wollen.«

Julia rümpfte die Nase. »Na dann können die sich aber auf 'ne Runde Ausmisten einrichten. Nur faules Frauen-Bestaunen gibt's hier nicht. Die müssen sich ihren Salat und ihren Vanillepudding schon verdienen.« Rasch griff sie zu ihrer Tasche und ging den Stallgang hinunter, um ihr Rad zu holen. Einkaufen.

Auf drei großen Haufen lag Pferdescheiße neben der Einfahrt zum Hof. Hannah schaute sich neugierig um. Hier sollte sie das Reiten lernen? In der geöffneten Stalltür sah sie eine Reiterin lehnen, die verträumt ihre Reitstiefel betrachtete. Als Hannah näherkam, erschrak sie und lief rot an. Bald stellte sich heraus, daß die Reiterin Gesa hieß und im Stall ihren Ferienjob machte. Die Gummihose und die Regenjacke ließen darauf schließen, daß dieser Ferienjob nicht immer ganz sauber ablief. Doch das erschrockene Gesicht Gesas war Hannah sofort sympathisch. So schloß sie schon am ersten Tag Freundschaft mit dem Hof und zog mit Gesa durch den Stall, um nach und nach alle Winkel zu erkunden. Am Abend würden die beiden noch zusammen Vanillepudding essen, ehe Hannah sich auf den Heimweg machte.

Alles auf dem Hof stank in der glühenden Sommerhitze: Der Stall stank nach Pferdescheiße, Gesas Gummireitstiefel stanken nach dem Misthaufen und Julia stank, weil sie sich in die Gummihose gepißt hatte. Nur der Vanillepudding in der Küche duftete süß und erinnerte an das bevorstehende Mittagessen auf dem Hof.

Gesa spürte die warme Pferdescheiße an ihrem Reiterarsch, als sie sich langsam auf den Boden der Sattelkammer setzte. Sie lehnte gegen die Bretterwand und versuchte, sich zu entspannen. Der Besuch der Jungs vom Nachbarhof war echt anstrengend gewesen. Die Nacht danach aber ein totales Chaos.
Gesa pfurzte laut, und dachte nach. Wie würde sie Carsten wieder los?

Im ersten Moment stellte Gesa sich diese Frage, aber im nächsten Moment war es ihr auch schon wieder egal. Sie saß noch immer mit ihrer Gummihose und den Gummireitstiefeln, die sie heute wegen der Hitze barfuß angezogen hatte, mitten in der aufgehäuften Pferdescheiße. Ihre Gummihose war zwischen ihren Schenkeln ziemlich eng und im Stall war es sehr warm. Das erregte sie ein wenig. Sie ertappte ihre linke Hand dabei, wie sie unter die Gummiregenjacke wanderte und begann, ihre Brustwarzen zu streicheln.