Parawissenschaften
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Die Parawissenschaften befassen sich mit Kunst und Techniken zum erfolgreichen Öffnen von Paranüssen. Die diversen Institute, an denen diese Wissenschaft betrieben wird, haben fast ganzjährig geschlossen, mit Ausnahme einer etwa fünfwöchigen Phase mit Beginn des Advents bis wenige Tage nach Weihnachten. Angesichts der großen sozialpsychologischen Bedeutung des Knackens von Paranüssen während der Weihnachtszeit wird der Lehrkörper auch über die Ruhezeit aus öffentlichen Geldern bezahlt und hängt dann in der Regel auf Usedom ab. Die umfangreiche Literatur der Parawissenschaften kann hier natürlich nicht referiert werden. Es seien für einen groben Überblick nur einige Unterabteilungen der Parawissenschaften aufgezählt:
- Geometrie und Mechanik der Paranuss
- Schalenhaftung
- Extremschalenhaftung
- Knacken, Pulen, Stochern, Sägen und Hämmern
- Rohrzangen und andere Werkzeuge
- Baldrian und andere Medikamente
- Psychopathologie des Paranussessers
Was den letzten Punkt angeht, gaben detaillierte Beschreibungen über das merkwürdige Verhalten des gemeinen Paranussessers (irrer Blick und Geistesabwesenheit, komische Phänomene rund um den Nussknacker und seine Nuss) Anlass zu Missverständnissen über Zweck und Inhalt der Parawissenschaften. Was darüber in der Öffentlichkeit und den Medien kursiert, ist natürlich alles Unfug, dient allerdings über fast elf Monate dem amüsierten Lehrkörper auf Usedom als kurzweilige Unterhaltung.