Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Nürnberg«
Gegner der Schildbürger schrieb am 27.1. 2001 um 07:21:04 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Als Gegner der Schildbürger bin ich unvermeidlicherweise natürlich in erster Linie auch ein Gegner, ja ich würde sogar sagen Feind, der Nürnberger. Diese Nürnberger sind nun ja, was ich hoffentlich als bekannt voraussetzen kann, DIE Schildbürger par excellence, ein unverbesserlicher Haufen dummschwätzender, hochstaplerischer Narren, den man so als argloser Gesell vielleicht nur in einem Fünfzigeinwohnerdorf vermuten würde, in welchem der reichste Bauer in Personalunion Dorfschulz, Gerichtsvorsteher, Postmeister und Vorsitzender des Schützenvereins ist. Nein, nein, erschreckend aber wahr ist ein Szenario welches man in der Tat erlebt haben muss, um es nicht anzuzweifeln, ein Privileg welches ausgerechnet mir misslicherweise
zu Teil werden musste.
Das privileg, mittäglich durch generalrestaurierte, verbutzenscheibte und bratwurststinkende Altstadtgassen zu schlendern, eines der teuersten (wahrscheinlich mittlerweile wirklich DAS teuerste) öffentlichen Nahverkehrssysteme der Republik benutzen zu dürfen, grobschlächtige, Schnauzbartbewehrte Menschen bei der Kommunikation im unzweifelhaft widerlichsten Dialekt des deutschen Sprachraums belauschen zu können, spät Abends die Beine in die Hand nehmen zu müssen, um in den entsprechenden Stadtteilen nicht SCHON wieder von Naziglatzen halb totgeschlagen zu werden, all das und noch viel mehr blüht dem interessierten Städtebummler auf der Zwischenstation in diesem lieblichen Städtchen Nordbayerns, oder vielmehr, wie jetzt einer der grobschlächtigen Bewohner mit Schnauzbart einwenden würde, »Frrrankens«, denn »Frrranken« ist schliesslich nicht Bayern, wie das verdutzte Nordlicht (unter welche nach örtlicher Definition paradoxerweise ALLE nicht-»Frrranken« subsumiert werden, auch wenn sie, na sagen wir mal aus Fulda oder Mannheim kommen) früher oder später leidvoll erfahren wird, da hilft es auch nicht wenn man den lieben Menschen dort den Bertelsmann-Atlas an den Kopf wirft, wie Buddistische Mönche im Kloster werden sie ihr Mantra herunterbeten: »Franken ist schliesslich nicht Bayern, Franken ist schliesslich nicht Bayern, Franken ist schliesslich nicht Bayern...etc.« Tja, und das schlimmste ist da haben sie auch noch recht, die Nürnberger und die Franken, brauchen weder Franz-Josef Strauß noch Peter Gauweiler, diese würden in Nürnberg nun und vor allem nicht letzten Endes auch sofort als Kommunisten aus der Stadt gejagt werden.
Trotzdem, unbedingt mal hinfahren, und sei es nur um wahllos einen Einwohner niederzuschlagen, die wahrscheinlichkeit das es den falschen trifft ist nun wirklich SEHR gering.
Michael schrieb am 23.6. 2000 um 18:31:30 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
In Nürnberg habe ich mindestens zwei bis drei Verwandte, die Sonntags meist auf dem Hauptmarkt sitzen um Ziegelsteine zu kauen. Diese Leute sehen alle aus wie Trümmerfrauen, händchenhaltend, in Schweinau, umgeben von Plastikeimern, sind sie sich selbst genug. Sie machen keine Liebe, aber deswegen müssen wir sie trotzdem noch lange nicht mögen, wie sie da sitzen, unter dem Fernsehturm, vermeintlich der Welt schmeichelnd, aber in wirklichkeit muss man nur drei Kilometer mit dem Auto fahren, um auf dem Reichsparteitagsgelände zu stehen, und nur nochmal einen Kilometer um sich im leeren Stadion des 1.FC Nürnberg wie ein Narr vorzukommen. Zurück, mit der Straßenbahn, in der Fußgängerzone vor dem Bekleidungsmarkt, hatte ich einmal einen Zigarettenstummel vermeintlich achtlos weggeworfen ohne ihn auszutreten, aber nichts ist passiert.
Markus Walther schrieb am 13.5. 2001 um 21:09:23 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Ich finde Nürnberg gut, deshalb wohne ich hier.
Es ist groß genug, damit etwas los ist, aber noch übersichtlich.
Man braucht kein Auto, der ÖPNV ist halbwegs vernünftig ausgebaut und es ist nicht weit zu vielen Naherholungsgebieten - Fränkische und Hersbrucker Schweiz, Fränkische Seenplatte, Regnitztal, Pegnitztal...
Und man spicht hier eine geniale Sprache: Fränkisch
Höflichkeitsliga schrieb am 12.7. 2002 um 01:50:52 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ich bekenne: Ich war unfair, all die Zeit. Habe persönliches Ennui an meiner Umgebung ausgelassen. So schlecht ist Nürnberg nämlich nicht! Jajaa, wenn man viel Geld für den Verkehrsverbund hat! Und wenn man ein dickes fell mitbringt: Perfekt. Und wenn man nicht eitel Urteilen will über allerhand Bausünden. jaja. Doch doch, ist so. Und wenn man ein sonniges Gemüt hat, und den Anfechtungen durch die Mehrfamilienhaustristesse trotzt, ja, DANN!
Das Reichsparteitagsgelände ist im übrigen wirklich sehr interessant, ich empfehle jedem der die Möglichkeit haben sollte (auf der Durchreise A9 nach Italien etwa) einen Besuch. Am besten gleich Tennisschläger mitbringen, oder Rollerskates, die Wand der ehemaligen Hitlertribüne ist im Sommer ein beliebtes Übungszentrum für Freunde des Sports mit dem kleinen gelben Ball, Rollerskaten kann man auf der Paradebahn sowieso spitze! Das neue Museum ist auch spitze, da hängt nämlich ein Häkelbild von Rosemarie Trockel drin, sowie eine Lastwagenkupplung von Joseph Beuys (die hängt allerdings nicht, die steht da auf dem Boden).
Und von Gerhard Richter gibts glaub ich sogar auch ein Bild! Im Germanischen Nationalmuseum gibts auch viel Zeuch zum anschauen...
Ja, hmmm. Den Fernsehturm, da kann man glaube ich nicht hoch, hab es allerdings auch nie probiert...
So, was noch? Ach, der Tiergarten, da gibt es ein Löwengehege!!! Und Geier!
Tja. Was noch? Hm Hm Hm. Die U-Bahn ist auch lustig! (Aber teuer!!!)
Das einheimische Bier ist aber wirklich schlecht, da zieh ich meine Meinung nicht zurück!!!
Also, man sieht sich im schönen Nürnberg!
(Äääh?)
anoubi schrieb am 27.7. 2006 um 10:03:22 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Am 22. Dezember 1984 wurde ich in Oppelsbohm bei Stuttgart wegen Handel mit Haschisch und Schmuggel von Haschisch verhaftet: ich hatte damals zwei Wohnungen, einen in Nürnberg, und einen in Oppelsbohm; mein Hauptwohnsitz war Nürnberg.
Wäre ich, geboren 1942, im Dezember 1984 gestorben, hätten meine Nachfolger auf meinen Grabstein schreiben können: Er hat, alles in allem, 4 Monate lang seine Schlüssel gesucht, und hatte, alles in allem, 16 Tage guten Sex; davon zwölf Tage in Marokko, und ungefähr vier Stunden in Nürnberg.
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