Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Monotheismus«
Dortessa schrieb am 3.9. 2001 um 02:48:09 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Das Gegenteil von Monotheismus ist Polytheismus.
Monotheismus bedeutet Eingottglaube und Polytheismus Vielgötterglaube. Im Duden steht aber statt Vielgötterglaube nur das Wort Vielgötterei.
In aller Herrgottsnamen, wie sollen so viele Götter in einem Ei passen.
Wie groß muss denn das Viel-Götter-Ei sein !
Nils the Dark Elf schrieb am 15.8. 2001 um 21:14:57 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Ein pantheistischer Monismus, welcher oberflächlich polytheistisch erscheint, ist die einzige Form von Religion, mit der ich wirklich klarkomme.
cherry schrieb am 13.4. 2002 um 22:06:31 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Eigentlich ist in dem monumentalen Werk »Einfach göttlich« von Terry Pratchett alles zum Thema Monotheismus gesagt ...
Lukas der Suchende schrieb am 1.12. 2009 um 20:35:17 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Der Monotheismus kennt verschiedene Spielarten. In seiner reinrassigen Ausprägung lehrt er die Existenz eines einzelnen Gottes und schreibt ihm bestimmte Eigenschaften zu sowie bestimmte Möglichkeiten, seine Gunst zu erlangen - das hängt dann von der jeweiligen Religion ab.
Daneben gibt es seine weltlichen Formen, eine personalisierte und eine abstrakte. Die personalisierte ist einfach der Personenkult, wie er etwa unter Stalin oder Mao verbreitet war, nicht umsonst wurde Maos »rotes Buch« auch als »Mao-Bibel« bezeichnet. Wobei der Personenkult auch sehr unterschiedliche Ausprägungen kennt: vom vergleichsweise (da muß man auch schon vorsichtig sein) harmlosen Genie-Kult, wie er im 19. Jahrhundert verbreitet war und in Form des (dann nicht mehr ganz so harmlosen) Wagner-Kults seine extremste Ausprägung fand bis hin zum politischen Personenkult, den zu kritisieren lebensgefährlich sein kann.
Die abstrakte weltliche Spielart des Monotheismus ist dann die (politische) Ideogie, eine Lehre, die wie die Religion, und besonders eben die monotheistische Religion, mit dem Anspruch auf absolute Wahrheit antritt, nur daß sie auf den Fixpunkt eines Gottes verzichtet, sondern auf einem materialistischen Fundament ruht. Ganz interessant ist in dieser Beziehung ein Vergleich von Kommunismus und Christentum: beide enthalten, zumindest in ihrer ursprünglichen Form, eine soziale Komponente (die freilich im Christentum weitgehend verloren ging, als es von einer Religion der Verfolgten zu einer Religion der Machthaber wurde, ein Prozeß, der in der Spätantike einsetzte und sich ins frühe Mittelalter erstreckte), beide haben ihre Spaltungen erlebt (beim Christentum ist das klar, beim Kommunismus ließen sich etwa die sowjetisch-chinesischen Spannungen, die ideologische Wurzeln hatten), bis hin zur herausbildung einzelner Sekten (die radikalste und furchtbarste kommunistische »Sekte« wahren dann wohl die roten Khmer in Kambodscha), und auch der Anspruch, bestimmte Entwicklungen vorherzusagen, ist in beiden Lehren anzutreffen: Verelendungs- und Zusammenbruchshypothese wirken fast wie die marxistische Form der Eschatologie. Letztlich sind Kommunismus und Christentum sich ähnlicher, als den Anhängern beider Lehren lieb sein dürfte (nebenbei hat dies wohl schon Thomas Mann zumindest erahnt, wie die Figur des Naphta im »Zauberberg« zeigt).
Letztlich ist die Keimzelle des Monotheismus also immer eine gehörige Portion Totalitarismus. Der Monotheismus lebt davon, daß er eine als absolut geltende »Wahrheit« verkündet und Zweifel daran als größtes Verbrechen bzw. Sünde hinstellt.
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