Maikäfer
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Übrigens bevorzuge ich persönlich Schokoladen-Maikäfer. Wenn überhaupt.
(Alles, was über vier Beine hat, ist mir suspekt. Für Schmetterlinge und Hummeln mache ich eventuell eine Ausnahme, aber nur eventuell.)
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Der erste Text | am 10.5. 2000 um 12:28:33 Uhr schrieb Ceryon über Maikäfer |
Der neuste Text | am 10.6. 2024 um 21:08:37 Uhr schrieb Tierchenwelt über Maikäfer |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 11) |
am 10.6. 2024 um 21:08:37 Uhr schrieb
am 17.5. 2009 um 13:13:13 Uhr schrieb
am 1.5. 2012 um 22:06:58 Uhr schrieb |
Übrigens bevorzuge ich persönlich Schokoladen-Maikäfer. Wenn überhaupt.
(Alles, was über vier Beine hat, ist mir suspekt. Für Schmetterlinge und Hummeln mache ich eventuell eine Ausnahme, aber nur eventuell.)
als ich noch ein Kind war, gab es noch sehr viele Maikäfer. Es war immer ein Heidenspaß, sie zu fangen. Wir hatten eine kleine Schachtel die wir mit Gras und Blättern auslegten, da kamen die Maikäfer hinein und in der Schule wurden sie dann ganz unabsichtlich natürlich, einer nach dem anderen wieder raus gelassen.
Der verliebte Maikäfer
Glühwürmchen, steck's Laternchen an!
ich will ein Ständchen bringen,
zur roten Tulpe führ' mich hin,
da wohnt meine schöne Fliege drin,
die hört so gern mich singen!"
Maikäfer spricht's, der eitle Geck;
er knüpft nach Stutzerweise
sein braunes Röckchen zierlich auf,
zieht kraus die Flügel draus herauf,
und macht sich auf die Reise.
Auf gold'nem Stühlchen saß daheim
schön' Fliege gar app'titlich,
trank ihren Tau in guter Ruh,
aß etwas Blumenstaub dazu
und war so recht gemütlich.
Da leuchtet's durch die rote Wand,
sie war gar fein gewoben;
da summt es drauß,
da wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen saß oben.
Schön' Fliege denkt: "Du alter Narr,
du kommst mir recht zu passe!"
Sie fliegt zum Dach und giesset schlau
einen ganzen großen Tropfen Tau
dem Käfer auf die Nase.
Kalt Wasser, von so zarter Hand
auf heißes Blut gegossen,
das kühlt ein ewnig heftig ab,
Maikäfer stürzt im Nu herab,
als wär' er tot geschossen.
Doch kaum erholt er sich vom Schreck,
da spricht er ohn' Verdriessen:
"Das Zuckerkind! wie denkt sie mein!
wollt' mich mit süßem Trank erfreu'n,
tät nur zu viel vergiessen!"
Schön' Fliege macht die Äuglein zu
und meint: der kommt nich wieder;
da summt es drauß, da brummt es drauß,
es wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen kam wieder.
Schön' Fliege denkt: "Nun warte, Wicht!
Ich will im Takt dich rütteln!"
Sie fliegt vom Wand zu Wand herum,
daß sich die ganze Tulpenblum',
als wär ein Sturm, muß schütteln.
Wer hoch in Liebesträumen schwebt,
sieht nicht auf Steg und Wegen;
die Tulpenwände waren glatt,
und eh's der Käfer merken tat,
hat unden er gelegen.
Doch kaum erholt er sich vom Schreck,
vergessen war das Leiden:
"O je! wie bin ich doch beglückt,
mein Ständchen hat sie so entzückt,
daß hoch sie sprang vor Freuden!"
Schön' Fliege, bald im Schlummer schon,
sie denkt: der kommt nicht wieder;
da summt es drauß, da brummt es drauß,
es wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen kam wieder.
"Jetzt hab' ich den Gesellen satt,
soll mir nicht wieder kommen;
ist nur die Sonne erst erwacht
und hat mein Häuschen aufgemacht,
dann soll's ihm schlecht bekommen!"
Und wie die liebe Sonne
durch die ersten Fügen blinket,
da stürmt im Fluge sie hervor,
schlägt mit den Flügeln ihm um's Ohr,
daß tief ins Gras er sinket.
Doch bald erholt er sich vom Schreck:
"Nun ist mein Glück vollkommen!
Sie wollt' mich küssen offenbar,
da mußte grad ich dummer Narr
ihr untern Flügel kommen!
Glühwürmchen! Glühwürmchen!
Glühwürmchen, lisch dein Lichtchen aus,
mußt nicht so viel vergeuden!
wir brauchen's heute Abend doch,
da kommen wir viel früher noch!
es macht ihr tausend Freuden!
Robert Reinick
Gestern habe ich ihn gesehen. Er lag ziemlich mitgenommen auf einem Bahnhof in Hamburg. Mein erster Maikäfer in diesem Jahr. Hilflos war er, wie er da so lag. Wie hätte ich ihm helfen können, wo er doch einer der letzten seiner Art ist? Ich habe ihn dann ins Gebüsch befördert, in der Hoffnung, daß dort kein Passant vorbei kommt und mit einem ungewollten »Knack« seinem Leben ein Ende bereitet.
Es gibt eigentlich kein Auto, das ich abgrundtief häßlich finde. Selbst an einen Ford Ka habe ich mich ja mit der Zeit gewöhnt gehabt. Nur mit dem Smart werde ich mich wohl niemals anfreunden können. Er sieht so eingedötscht aus, und wenn man ihn jetzt mit anderen Autos vergleicht, sieht er wirklich krank aus, als ob ihm etwas fehlen würde.
Aber heute stand ich nichtsahnend an der Ampel, und siehe da, kam dort tatsächlich ein Smart vorbei. Er ist mir direkt aufgefallen, und dieses Mal habe ich nicht gedacht, bah, was ist das denn für ein häßliches Auto, und was haben die sich denn dabei gedacht, sich überhaupt so eine häßliche Gurke zuzulegen. Aber dieses Exemplar war schwarz-beigeweißlich. Das an sich hätte es natürlich nicht zu einem Smart der besseren Sorte gemacht. Aber auf den helleren Stellen waren lauter schöne, große Maikäfer drauf. Das sah wirklich schön aus. Man muß da einfach hingucken. Und ich muß zugeben, das Auto sah schon toll aus. Nichts mehr mit häßlichem, kranken Auto. So eine Nuckelpinne hätte ich auch schon gerne.
Wir Maikäfer müssen so handeln, das ist ein uns gewissermaßen eingeschriebenes Gesetz, als ob sich unsere gegenwärtige Existenz stets wiederholen würde, als ob wir jeden Moment, den wir durchleben, wieder und wieder in alle Ewigkeit durchleben müßten. Wir legen dieser romantischen Betonung der Wichtigkeit des Augenblicks den Ton einer Mahnung bei, das flüchtige Leben voll auszukosten. Und in seiner Eigenschaft als flüchtige poetische Idee entbehrt dieser typische Maikäfergedanke auch nicht ein gewissen Potentials.
Allerdings hält er einer genauen Untersuchung aus philosophischer und moralischer Sicht kaum stand. Das Klischee »Lebe so intensiv wie möglich« hat wenigstens noch einen kleinen, wenn auch vagen Gehalt. Doch der Gedanke der ewigen Wiederkehr stellt sich bei näherer Prüfung als ziemlich bedeutungslos heraus. Erinnern wir uns an jedes der sich wiederholenden Leben? Wenn das der Fall wäre, würden wir mit Sicherheit einige Dinge ändern. Wenn nicht, dann fallen die früheren Existenzen aber nicht ins Gewicht. Ein poetisches Bild muß mehr Substanz haben, wenn es als Prinzip verwendet werden will.
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