Obwohl ich Bedenken trage, mich durch solche Äußerungen zum Sprachrohr einer von mir mehr als kritisch beäugten Szene aus weltanschaulichern Gesundbetern zu begeben, möchte ich doch die Gelegenheit ergreifen und die heranwachsende Jugend und deren Erziehungsberechtigte eindringlich vor dem unreflektierten Hörkonsum des sogenannten Gangstaraps warnen. Wie so oft bin ich selber meine eigene Mahnung: Als ich nämlich vorhin unter dem Abhören einer Musikanthologie aus dem RoyalBunker–Umfeld, einer in Berlin beheimateten Gruppierung zumeist türkischstämmiger Sprechsänger, mit dem Auto Altpapier und Leergut in die dafür vorgesehenen Container verbrachte, geschah es, daß mich das mühevolle Separieren und Verfüllen in die diversen Behältnisse derartig in ihrer imaginierten Sinnlosigkeit ergrimmte, daß ich die Flaschen ohne Unterschied ihrer Färbung in den Grünglasbehälter gab und auch beim Papier die notwendige Sorgfalt beim Zerkleinern der Kartonagen sowie dem Aussondern von Verbundstoffen vermissen ließ. Und dies mir, der ich mich als eine moralisch gefestigte Person von differenzierten Wertmaßstäben erachte. Wo soll das alles hinführen?
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