In-vitro-Fertilisation
Bewertung: 4 Punkt(e)Mit Freunden, darunter eine Medizinerin, hatte ich vorhin eine angeregte Diskussion darüber, warum es zum einen nach wie vor nicht in allen Ländern der Welt möglich ist, sich als lesbisches Paar (oder Junggesellin) künstlich befruchten zu lassen, zum anderen aber auch über die Frage, warum sich die betreffenden Frauen denn so furchtbar anstellen müssen; abgesehen davon, daß es sicher Möglichkeiten gäbe, via Bekanntenkreis und einer Art Klistierspritze das ganze Procedere in die eigene Hand zu nehmen, gibt es doch schließlich auch den, hm, klassischen Weg und der muß zwar keinen Spaß machen, zugleich ist aber auch nicht zwingend vorgeschrieben, daß der Mann den gesamten Stimulationsprozeß in der Empfängerin verweilt, vielmehr könnte er, gewissermaßen im letzten Moment, als eine Art Fleischdildo–Kürette... Ich meine, Sex hat doch wahrscheinlich immer einer ganzen Reihe Menschen keinen echten Spaß gemacht, gerade von Frauen liest man das häufiger, aber auch altersschwule Ehemänner oder solche, deren Partnerin, na was weiß ich, Ramstein oder Brust-OP, ich will das alles gar nicht zu weit ausmalen, das ist ja kein Thema für launiges Drüberweggehen, jedenfalls ist es doch eigentlich ein typisches Beispiel für die gerade von Reaktionären aber auch Weltverbesserern beklagte Spaßkultur, zu erwarten, die Zeugung eines Kindes müsse Spaß machen, mein Gott, es macht längst nicht alles Spaß im Leben; ich esse zum Beispiel liebend gerne Risotto, aber eine halbe Stunde rührend am Herd zu verbringen ist natürlich nicht der Bringer, esse ich aber deshalb kein Risotto? Mitnichten. Und eine halbe Stunde kann, wie jeder Mann bestätigen wird, sehr lang werden.