Hysterie
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HYSTERIE
Hysterische Neurose - Histrionische Persönlichkeitsstörung - Dissoziative Störungen - Konversionsstörungen - Konversionshysterie
Hysterie - kaum ein Begriff aus dem Gebiet der Psychiatrie und Medizinschen Psychologie löst so viele unterschiedliche Ansichten, kontroverse Diskussionen und auch falsche Vorstellungen aus wie dieser. Doch Menschen mit einer hysterischen Persönlichkeitsstruktur, wie immer man sie früher nannte und heute nennen soll, wirken zwar auf den ersten Blick weniger leidend, mehr aufsehen-erregend, doch wohl fühlen sie sich nicht, im Gegenteil. Es sind nicht so sehr die spektakulären Krankheitszeichen, die sie quälen. Es sind mehr die mittel- bis langfristig drohenden psychosozialen Folgen in Partnerschaft, Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, am Arbeitsplatz usw., die auf Dauer ein solches Leben belasten, beeinträchtigen, ja zerstören können. Deshalb nachfolgend eine kurzgefasste Übersicht, wie sich ein solches Leidensbild im Alltag darstellen kann.
Was Hysterie heißt (»hysterisch«), wissen die meisten, allerdings nur in seiner negativ wertenden Bedeutung. In Wirklichkeit handelt es sich um ein konkretes und durchaus belastendes Krankheits- bzw. Leidensbild. Es hat jedoch in den letzten Jahren einen Bedeutungswandel, ja sogar Begriffswandel erfahren.
Geschichte und Begriffswandel
So soll der Begriff hysterisch wegen seiner inzwischen fachlich wie populär-medizinisch eher abwertenden Bedeutung ersetzt werden. Dabei bieten sich zwei Begriffssysteme bzw. die dahinter stehenden Institutionen an:
Zum einen die
- Histrionische Persönlichkeitsstörung des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störung (DSM-IV) der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA). Histrionisch kommt vom lateinischen: histrio = Schauspieler, Gaukler, also ein aufsehen-erregendes, theatralisches Auftreten provozierend. Zum anderen
- die dissoziativen Störungen (Konversionsstörungen) mit unterschiedlichen Leidensschwerpunkten: z.B. Amnesie = Erinnerungslosigkeit, Stupor = seelisch-körperliche Erstarrung, Störungen der Bewegung und der Sinnesempfindungen, Pseudo-Krampfanfälle usw. So will heute die Internationale Klassifikation psychischer Störungen - ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Hysterie beschrieben haben.
Dissoziation heißt so viel wie Trennung oder eine Art krankhafte Entwicklung, in deren Verlauf zusammengehörige Denk-, Handlungs- oder Verhaltensabläufe zerfallen und damit der willentlichen Kontrolle des Betreffenden entzogen werden.
Konversion kommt vom lateinischen: convertere = wenden, umdrehen. Bei einer Konversionsstörungen werden also gleichsam unverarbeitete innerseelische Probleme in äußerlich erkennbare Funktionsstörungen umgesetzt.