Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Hostienschändung«
Höflichkeitsliga schrieb am 30.1. 2003 um 00:36:11 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Diese geschmacklosen Oblaten sind eine Schande für sich, da brauchts selbst für Hostienschänder nicht mehr viel Schändung. In Nürnberg: In Nürnberg gibt es ja ein großes Museum, und da hängt auch ein Bild drin von ichweißnichtwem, irgendwie Ende 15. Jahrhundert, naja eigentlich sind es zwei Bilder, eine Art Altar, wo auf der einen Bildhälfte ein mittelalterlicher Hostienschänder die Hostien in ein Kellerloch wirft, und man auf der anderen Bildhälfte das sozusagen aufgeschnittene Haus sieht, wo der Regensbzurger Bischof im Keller sthet und die Hostien, die da liegen gleich wieder segnet. Vor dem Bild haben wir eine Weile lang inne gehalten, und haben uns grundsätzliche Gedanken gemacht.
mcnep schrieb am 11.8. 2005 um 15:48:15 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Religiöse Anwandlung sind (und vermutlich nicht nur bei mir) stets Vorboten oder Begleiterscheinungen ernsthafter psychischer Krisen gewesen. Und auch bei meinem Wien–Trip, als ich von imaginierten Kameras und Heiligen umschwirrt durch die Gegend eierte, kam es wieder zur täglichen Teilnahme an Messfeierlichkeiten mitsamt ritualisierter Oblatenentgegennahme. Doch zum Glück heilte mich eine sonderbare Begebenheit, als ich nämlich der Hostienschändung geziehen wurde. Das kam so: Ich war einer von höchstens zehn Besuchern einer nachmittäglichen Messe in St. Peter, 1. Bezirk. Der einzige Mann, der einzige unter 60 und vermutlich der erste seit Menschengedenken, der dort in kompletter Ledermontur angerauscht kam. Netter, extrem rückschrittlicher erzkatholischer Gottesdienst, ohnehin die einzige Form, in der ich diesen Zinnober ertragen kann, und als es zum Abendmahl ging, reihte ich mich auch munter ein. Während die restlichen Besucher allesamt die direkte Einflößung der Hostie durch den dem Priester dargebotenen Schlund bevorzugten, erachtete ich diese Darreichungsform als unkleidsam und würdelos und ließ mir, wie ich es auch mal vor einem Vierteljahrhundert gelernt hatte, das Teil in die Hand geben, um es dann auf dem Rückweg vom Altar einigermaßen andachtsvoll zu verspeisen. Dies geschah auch, ich setzte mich wieder aufs Bänkchen, da trat eine alte Dame mit dem berühmten 'queren wächsernen Jesusblick' zu mir - es mag die Küsterin gewesen sein, wenngleich mich beamtete Frauen in katholischen Kirchen stets gleichermaßen erstaunen wie peinlich berühren, meine erste Meßdienerin war ein Schock! und sie forderte mich halblaut aber eindringlich auf, ihr meine Handinnenflächen zu weisen, was ich auch, völlig perplex, tat. Sie entschuldigte sich hernach und erläuterte mit, leise unter dem dünnbrüchigen Gemeindesang gezischelt, sie seien stets gehalten zu überprüfen, 'ob die Hostie auch eingenommen wurde' und entschwand unter diesen Worten wieder. Daher also wehte der Wind! Nur weil ich aussah wie aus LuciferRising entsprungen, eine Glatze und einen durch die endlosen Fußmärsche leicht hinkenden Gang hatte, ward ich also des Sakrilegs, wenn nicht gleich gar des Satanismus verdächtigt. Ergrimmt rollte ich zwei meiner mitgeführten Kondome auf, legte sie als Lesezeichen in das ausliegende Gesangbuch und verließ St. Peter, ohne die finale Segnung meines Ausgangs abzuwarten.