Handelsschule
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Als ich dort anfing gab es noch zwei Handelschulen in der Stadt, eine für Frauen und eine für Männer. Na ja, wir waren immer schon etwas zurück und so konnte sich das bis zum Ende der 70iger Jahren noch halten.
Im zweiten Lehrjahr öffnete sich dann die strikte Geschlechtertrennung und wir bekammen endlich unsere zwei Jungs zugewiesen, die dann auch bis zum Schluß durchhielten. Einfach manchten wir es ihnen auch nicht, die waren nicht etwa die Hähne im Korb, sondern eher die Sklaven unter unsere Fuchtel. Besonders schlim erging es ihnen im Schulsport. Wir hatten einheitliche Sportkleidung und mußten immer so blöde enge Gymnastikanzüge anziehen. Als dann die Jungs kamen, organisierten wir einen Streik. Entweder alle dürfen in Turnhose und Turnhemd antreten oder nicht. Unsere Sportlehrerin berichtete von den Problemen herumschlabbernder Kleidung und laß uns auch Berichte von Unfällen, bei dennen sich das Turnhemd oder die Turnhose um die Reckstange gewickelt hatte und Körperteile mit einklemmte.
Was wir auch taten, sie ließ sich nicht erweichen und am Ende standen die beiden Jungs auch im Gymnastikanzug bei uns auf der Matte. Anfangs war es ihne ganz schön peinlich, aber sie gewöhnte sich daran. Und wir gewöhnten uns daran, nicht immer auf ihren Schritt zu starren.
Besonders blöd war es bei Sportfesten mit anderen Schulen zusammen. Die Jungs hatten da ganz schöne Hemmungen im Gymnastikanzug auf den Platz zu gehen, aber da mußten sie halt durch.