Höllenfahrt

Mein erstes Auto, habe ich in einer Nacht- und Nebelaktion gekauft, damit es mir keiner ausreden konnte. Ich hatte mich in einen alten, völlig verrosteten und dazu noch überteuerten Käfer verliebt und war fest davon überzeugt gewesen ihn wieder aufbauen zu können. Als ich ihn zusammen mit meinem besten Freund vom Händler abholte, funktionierte weder das Bremslicht noch lief der Motor einwandfrei - von dem Zustand der Gurte ganz zu schweigen. Um der Polizei während der Überführungsfahrt nicht aufzufallen fuhr mein Kumpel hinter mir her und was er zu sehen bekam war wirklich eine Höllenfahrt!
Als aller erstes fuhr ich in aller Aufregung über das »neue« Auto von der falschen Seite in eine Einbahnstrasse. Nachdem ich es geschafft hatte in dieser unglaublich engen Strasse zu wenden, ging es diereckt auf die Autobahn, wo ich feststellte, dass das Benzin so gut wie leer war. Kurz vor der Tankstelle ging dann der Motor aus, da ich den Fehler gemacht hatte das Gaspedal loszulassen. An der Tanksäule angekommen gab es dann nurnoch ein Problem: welches Benzin kommt in diesen verdammten Tank? Nach längerem überlegen stand die Entscheidung fest: »Einfach Super rein, das kann dem Motor ja nicht schaden.«
Weiter ging es auf dem Beschleunigungsstreifen hinter der Tankstelle. Es ist ja auch nicht gerade einfach als Ferkehrs-neuling mir einem wirklich langsamen Auto auf die Autobahn zu kommen! Das Resultat war, das ich viel zu lange auf dem besagten Streifen blieb und plötzlich über den Kanntstein fuhr. Mein Freund berichtete später er hätte zuvor nie ein Auto fliegen gesehen. Irgendwie bin ich dann doch auf die Autobahn und sogar durch den Stadtverkehr gekommen. Immer den Fuss schnell wieder auf das Gaspedal, damit der Motor nicht ausgeht.
Nunja, wie ich letztendlich nach hause gekommen bin weiss ich nicht! Aber diese Höllenfahrt werde ich niemals vergessen -
Alleine schon weil ich jetzt den Spitznamen »Helldriver« trage.

Gegen die drohende Wundscheuerung
schmiert sich Ullrich Vaseline in die Hose.
Dabei schlafen Jans Füße manchmal ein.
Das alles wird durch Jans Pollenallergie verschlimmert.
Telekom-Teamarzt Lothar Heinrich:
»Jan hat sicherlich ein Schmerztalent.«

BILD-Auschnitt 6.7.2001

Nun setze ich mich ins Auto und fahre nach Hause. Die Strecke ist recht weit und ich fahre über eine Stunde. Am Anfang bin ich sehr angespannt, weil mir der ganze Tag durch den Kopf geht, aber nach zwanzig Minuten höre ich dann meistens etwas Musik. Dies ist die schönste Zeit des Tages. Bin ich nach der anstrengenden Fahrt in der Dunkelheit endlich zu Hause angelangt, gehe ich vor Müdigkeit sofort ins Bett und schlafe schnell ein. Morgens stehe ich wieder auf, frühstücke nur wenig und fahre sofort wieder die gleiche Strecke in umgekehrter Richtung. So geht es jeden Tag. Ich bin nicht richtig zufrieden damit.