Gerichtsmediziner
Bewertung: 1 Punkt(e)Als Gewitter durch die Klinik zu ziehen immer im Schulterschluss mit dem Pathologen - das war eine Zeit lang mein Traum. Kurz vorher wollte ich die Dekontaminationskette bei Großgeräten hinterfragen. Das ließ ich dann dann wegen dem Columbia-Absturz. Hab dann Schiss vor unerklärlichen Gleichzeitigkeiten bekommen, Synchronizitätspanik eben: Ich hatte kaum eine Mail über die erstaunliche Schweigsamkeit der zuständigen Hygieniker zur Dekontamination medizinischer Geräte an der Uniklinik an das Wissenschaftsforum des Deutschen Hygienemuseums senden wollen als der Funkkontakt der NASA zur Columbia abbrach. Das machte mir Angst. Kurz vorher hatte ich zu einer der Astronauten an Bord Kontakt aufzunehmen versucht. Ich hatte also ein konkretes Bild von denen vor Augen, die da abstürzten, im Gegensatz zu denen an den Großgeräten. »Mein« Gegenüber war Inderin - ich wollte sie zum Verhalten von Haarzellen, resp. zum Gehör, in der Schwerelosigkeit fragen. Aber der Traum, als Gerichtsmediziner allgegenwärtig zu sein, blieb bis zur Zwangseinweisung in die Geschlossene der selben Uniklinik. Die Welt ist eben doch ein Dorf. Denkst du zu laut, giltst du als wahnsinnig und wirst zwangstherapiert. In der Pressestelle dieser Uniklinik hatte ich mich auch beworben. Da waren dort grad drei Kreißsaaltote durch eine Regierungskommission hinterfragt worden. Das interessierte mich. Was nach alledem blieb, war das Interesse an Indien und an Kriminologie - AIDS elektrisierte mich besonders, von der Serologie bis zur Gerätedekontamination.