Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Fickgeräusche«
Liquidationsdefensive schrieb am 21.9. 2003 um 00:20:50 Uhr zu
Bewertung: 17 Punkt(e)
Die wahrscheinlichste Interpretation der Beschallung in der letzten Nacht waren Fickgeräusche. Das erschließe ich allerdings vor allem aus der Uhrzeit, da es unwahrscheinlich ist, dass jemand zu nächtlicher Stunde sich unter Mobilisierung all seiner Kraftreserven als Gewichtheber betätigt oder mit der Rohrzange sich an festgerosteten sanitären Anlagen versucht. Die Männerstimme, die da zu hören war, klang in der Tat recht besorgniserregend, so dass ich jeden Moment den Ausbruch einer konzertierten Hilfsaktion im ganzen Haus erwartete, während die zugehörige Frauenstimme sich nur sehr gelegentlich und leise mit einem gelassenen Durchatmen vernehmen ließ. Unten wohnt eine Ärztin, deren manchmal im Sportwagen vorfahrender und rätselhafte Gänge im Garten unternehmende Freund ein Kandidat für die Quelle der Tortur sein könnte. Möglicherweise waren in deren Wohnung auch fürchterliche und semiprofessionelle medizinische Experimente im Gang. Das abrupte Ende in einem ziemlich albernen Schrei ließe dann auf einen ungünstigen Ausgang der Untersuchungen schließen. Allerdings machen die dünnen Wände im Haus eine genaue Zuordnung schwierig bis unmöglich, worin das eigentliche Hauptproblem liegt, da somit ja auch ich selbst in den Augen der übrigen Bewohner, denen der Lärm auch nicht entgangen sein wird, als Kandidat in Frage komme. Bei Anklagen dieser Art gegen meine Person werde ich mich in jedem Fall von diesen gequälten Fickgeräuschen massiv distanzieren. Ja, ich bin sogar bereit, gegenüber einer Untersuchungskommission, die mich unberechtigterweise zum Täter zu erklären versucht, unter Eid, jawohl auch unter Eid, zur schamlosen Lüge zu greifen. Wenn es mir nicht mehr gelingen sollte, meine Unschuld an diesem affigen Gebrüll unter Beweis zu stellen, so gilt es, wenigstens eine glaubwürdige und harmlose Ursache den Geschworenen vor Augen zu führen. Bestens vorbereitet werde ich schon die Gerichtsverhandlung in Kniebundhosen, mit grünem Hut und Gamsbart betreten und mich so als leidenschaftlicher Jäger präsentieren: »Sehen Sie, ich hatte nämlich meinen neuen Zwölfersatz Bärenfallen nicht ordentlich in der Wohnung zusammengeräumt. Nachts trat ich dummerweise in eine dieser Fallen, sie schnappte zu, ich brüllte auf, stolperte vor den Schrank mit meinen Schrotflinten, auf dem noch die angebrochene Packung Dynamitfischergranaten lag - ich mache nämlich gerade eine Umschulung zum Karpfenteichfischer -, und während ich sie im Fallen noch gerade auffangen konnte, stürzte ich in das Skelett des Wildschweins, das ich seit Jahren über das Fußende meines Bettes gebreitet habe. Sie können sich vorstellen, dass so ein Sturz nicht ohne Schmerzen und Geräusche vonstatten gehen kann. Das kann ja schließlich jedem mal passieren und mag manchen Nachbarn erschrecken. Die Hirschkuh im Badezimmer hat ja auch ängstlich geröhrt.« Also, sollen sie doch kommen! Ich lass mir doch keine Fickgeräusche anhängen!
mcnep schrieb am 25.8. 2002 um 17:21:15 Uhr zu
Bewertung: 27 Punkt(e)
Da war ich aber doch ein wenig erstaunt, in der erstmalig gekauften Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die mir der Zeitungsverkäufer am Römer wohl ob meiner beanzugten Gewandung gleichsam vorauseilend herüber schob, als ich eigentlich gerade noch erwog, mich mal über die BamS zu amüsieren, gerade in dieser Sonntags-FAZ also das Wort »Fickgeräusche« lesen zu können. Gut, es war im Kulturteil, und das Feuilleton ist ja nicht die wahre Welt, und es war ein Bericht über einen Performance–Künstler, einen Mussjöh Fabre, und wer am Sonntagmorgen Berichte über Performance–Künstler liest, wird, so das Kalkül der Macher, wohl ein freier Geist sein, freier jedenfalls als diese Akademikerschnepfen, die weiter hinten unter Ehewünsche ihre zeilenschinderischen Selbstanpreisungen feilbieten – aber trotzdem: Fickgeräusche? In der FAZ? Ich dachte immer, das Obszönste an der ist ihr Wirtschaftsteil.
p.w. schrieb am 10.1. 2003 um 01:14:39 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Erst allmählich - anderes Symbol der Vereinigung ist die völlige sexuelle Erfüllung - geht sie vollständig auf seinen Dialekt ein, und er stößt sie nicht mehr zurück:
^Tha mun come one naight ter th' cottage, afore tha goes; sholl ter?^ he asked (...).
^Sholl ter?^ she echoed, teasing.
He smiled.
^Ay, sholl ter?^ he repeated.
^Ay!^ she said, imitating the dialect sound.
^Yi!^ she repeated.
FickiBumsi schrieb am 30.8. 2008 um 12:39:51 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Fickgeräusche von anderen zu hören, ist immer irgendwie pervers.
Man geht an einem lauen Sommerabend wenn Stadtfest ist am staubigen Bahndamm entlang und hört auf einmal ein Rascheln in den Büschen, vielleicht auch ein Flüstern oder Kichern. Plötzlich, begleitet von einem lustvoll-dumpfen, jede Zurückhaltung abwerfenden weiblichen Stöhnen, ertönen einige aggressiv-rabiate Klatschgeräusche, die jedoch im nächsten Moment in ein rhythmisch arbeitendes Stoßen übergehen. Nachdem das Mädchen in einer kurzen Eingewöhnungsphase nur stimmlos hecheln und seufzen konnte, hört man sie nun wieder. Man hört, wie sie versucht, noch halbwegs einen Rest von Beherrschung wiederzuerlangen, aber von den sauber und sportlich-schnell ausgeführten Rammelstößen überrumpelt wird und nicht anders kann, als ein von süßer Lust erfülltes, hilflos ausgeliefertes Jammern, Stöhnen und Wimmern von sich zu geben, in dem nichts mitschwingt außer unkontrollierbar geilem Genuss. Und man geht weiter als ob nichts wäre, während man einerseits selber schon ein kribbeln im ganzen Körper merkt, und diese ungefilterte, schamlos direkt präsentierte Sexualität erstmal verdauen muss, da man selber sich ja jetzt nicht abreagieren kann, und wundert sich andererseits, was wohl passiert, wenn die Mutter und ihre drei Kinder, die da gerade auf Fahrrädern in der Ferne sichtbar werden, dort entlangfahren.
Oder: Man sitzt auf dem Sofa, versucht zu entspannen, auf einmal hört man ein dumpfes Rumpeln, aber nur ganz, ganz leise, aber eben doch gerade noch so laut, dass es die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und da, auf einmal, hört man sie. Zwei Menschen, die sich ganz ihren Trieben hingeben. Wenn man genau hinhört, kann man das Bett quietschen hören, und man hört natürlich die Stimme der Nachbarin, die man sonst nur von »guten Morgen« im Treppenhaus kennt, und man hört auch die Stimme des Nachbarn, der die typisch peinlichen Geräusche eines Menschen von sich gibt, der sich unbeobachtet wähnt und jetzt ganz nach seinem Gusto, egal wie lächerlich es klingt, einfach drauf los macht, sich einfach völlig gehen lässt. Seine Partnerin macht das mit, lässt ihn machen, genießt selbst deutlich hörbar. Man hört zwei Menschen in den intimsten und ungestörtesten, und fast hätte ich gesagt vertraulichsten Momenten, aber man hört sie halt eben! Währenddessen sitzt man da, selbst alleine und ungestört, man könnte machen was man will, aber eigentlich will man nicht. Man hatte die Hände zwar bereits vorher im Schoß und trägt schon die alte Jogginghose, die man immer zum Schlafen anzieht. Und man hätte am Ende des Abends doch wohl sowieso noch ... aber jetzt die eigenen Nachbarn quasi als Wichsvorlage benutzen? Und während einem klar wird, dass der sexfrei-entspannte Abend damit wohl gelaufen ist und man sich bereits auf dem Weg ins eigene Schlafzimmer ein Taschentuch aus der Küche holt, überlegt man, ob die wohl auch über einen nachdenken, dass man kaum je weiblichen Besuch hat und man nie Fickgeräusche aus meiner Wohnung hört. Denn bei einem auf Pornokonsum gebauten Sexleben, kann man die Fickgeräusche wenigstens mit dem Lautstärkeregler steuern!
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