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Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 5.12. 2009 um 18:04:19 Uhr schrieb
Die Leiche über Entscheidungsfindung
Der neuste Text am 17.11. 2010 um 16:00:36 Uhr schrieb
Pferdschaf über Entscheidungsfindung
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 3)

am 17.11. 2010 um 16:00:36 Uhr schrieb
Pferdschaf über Entscheidungsfindung

am 8.12. 2009 um 11:04:29 Uhr schrieb
heini über Entscheidungsfindung

am 17.11. 2010 um 15:06:56 Uhr schrieb
Baumhaus über Entscheidungsfindung

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Entscheidungsfindung«

tootsie schrieb am 6.12. 2009 um 21:18:01 Uhr zu

Entscheidungsfindung

Bewertung: 1 Punkt(e)

Die Würfel sind gefallen. Ich hatte mich entschieden, etwas aus meinem Leben zu machen und aus dem Dreck herauszukommen. Der Dreck? Die Arbeitslosigkeit meiner Eltern. Sie hatten Pech und waren zu alt, um nach der Wende noch etwas anderes zu machen als ABM. Ich habe also immer in materieller Armut leben und den Spott meiner Klassenkameraden ertragen müssen, weil ich eben immer Klamotten hatte, die abgetragen und zu klein waren. Marken waren für mich uninteressant, aber nicht für die anderen. Zwischen all den Lehrerkindern war ich ein Fremdkörper, und Lehrerkinder sind auch nur kleine Faschisten. Ich habe trotzdem Abitur gemacht und mich für ein Studium entschieden. Ich hatte gehofft, aus dem Dreck herauszukommen, wenn ich mich nur genug anstrenge. Alles Lüge! Was habe ich erreicht? Bei dem Versuch, was aus mir zu machen, habe ich letztlich nur meine Lebenszeit verschwendet. Ich arbeite auf mein Diplom hin, weiß aber nun, dass ich gehörig verarscht worden bin. Als Proletenkind werde ich nie dazugehören zu diesem auserlesenen Kreis kleiner Pisser, die mit der Zuckerpumpe im Arsch auf die Welt gekommen sind. Das weiß ich nun, und mein Beispiel möge abschreckend wirken auf all jene, die aus der Unterschicht kommen. Lasst es einfach bleiben, okay? Ihr könnt euch mit Abschlüssen und Diplomen dekorieren, soviel ihr wollt - es wird euch nichts nützen. Lasst es einfach bleiben. Die besten Plätze sind vergeben, und keiner von euch wird es je packen. Euch erwartet nur die Warteschleife. Anstrengung wird nicht belohnt, sondern verhöhnt. Am besten alles bleiben lassen, vielleicht ein Ehrenamt übernehmen. Das Gefühl, etwas Nützliches zu tun ist ungleich befriedigender, als sich von Prüfung zu Prüfung zu hangeln und am Ende doch nur aussortiert zu werden. Ich schaue mir den Unfug hier an der Uni noch eine Weile an. Acht von meinen fünfzehn Diplomprüfungen habe ich hinter mir, und den Rest trage ich auch noch ab, weil ich nun einmal damit angefangen habe. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass mich diese Prüfungen für irgendwas qualifizieren, was mit den Anforderungen im Berufsleben zu tun hat. In Wirklichkeit sind sie reine Schikane und dienen dazu, Menschen auszusortieren. Und dass ich in meinem bisherigen Notenschnitt eine Eins vorm Komma habe, bedeutet gar nichts. Wenn ich durch eine der Prüfungen, die mir noch bevorstehen, durchfalle, dann war alles umsonst. Und dann nützt mir auch die Eins vorm Komma einen Dreck, weil das niemanden interessiert.

Meine Hilfe zur Entscheidungsfindung: einfach alles bleiben lassen und die Schule so früh wie möglich schmeißen, um etwas anderes vom Leben zu haben als Angst.

Die Leiche schrieb am 5.12. 2009 um 18:04:19 Uhr zu

Entscheidungsfindung

Bewertung: 1 Punkt(e)

Es gibt streng genommen nur zwei Arten von Entscheidungsfindung: die ökonomische und die politische. Nur eine davon ist vernünftig - bitte entscheiden Sie sich jetzt für eine von diesen beiden !

Und dann gibt es noch eine Vielzahl von mathematischen und sozialwissenschaftlichen »Entscheidungstheorien«, die ausserhalb von mathematischen und sozialwissenschaftlichen Modellen nix taugen.

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