Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Einsamkeit«
Ceryon schrieb am 8.5. 2000 um 00:56:26 Uhr zu
Bewertung: 6 Punkt(e)
Einsamkeit
Einsam irr ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen,
warum hast du das gemacht?
Nichts bleibt mir als mich zu grämen,
gestern sprang ich in den Bach.
Um das Leben mir zu nehmen,
doch der Bach war viel zu flach.
Einsam irr ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht.
Nicht allein des Regens wegen,
nein, davon alleine nicht.
Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide,
wo bleibt Tod und tötet mich?
Oder besser noch uns beide.
Oder besser, erstmal dich.
(c) Heinz Erhard
terja schrieb am 20.6. 2006 um 15:32:03 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Meist geniesse ich Einsamkeit, manchmal mag ich sie. Ich mag Ruhe, ich mag Stille. Auch wenn jeder mich für ein Energiebündel hält. Was ich wohl auch bin.
Aber in so manchem Moment zerbeißt die Einsamkeit mir das Herz. Dann, wenn ich mich nach etwas anderem sehne. Wenn ich zugebe, dass mir etwas fehlt. Dass meine Freiheit mir in manchen Momenten gestohlen bleiben kann. Dass ich sie nicht immer genieße. Ich bin ja so locker drauf und genieße das Leben. Ich werde weich... ich werde traurig... ich werde eine Frau. Kein cooles Mädchen. Es geht mir gut. Gute Freunde, die Sonne scheint, man ruft mich an, man mag mich, ich sehe gut aus... bin ein helles Köpfchen. Doch dann - Ich merke wie's mich berührt, wie es zerrt, wie ich die Augen schließe und mir vorstelle, wie mich jemand umarmt. Hinter mir liegt und mich weich und warm in die Arme nimmt. Der Gedanke ist so nah, so echt. Ich sehne mich unglaublich und der Gedanke bleibt. Ich halte fest. Bis ich irgendwann einschlafe. Um am nächsten Tag aufzustehen, den Tag zu besiegen, mit neuem Herz, bis dann, am Abend, die Einsamkeit hinter meinen Augenlidern wartet.
Susanne schrieb am 4.7. 2006 um 00:58:08 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Warum nur verspüre ich, höre ich mich selbst oder andere das hohe Lied der 'Einsamkeit' singen, immer auch diese zarten Obertöne leiser Verzweiflung? Ich versuche, den Finger auf den Mangel zu legen, die Elemente des Ungenügenden darin zu finden.
Einsamkeit war und ist meine Begleiterin. Sie bestimmt mein Leben, mein Wohnen, mein Handeln, Fühlen und Denken.
Die Küche ein Stockwerk tiefer, meine nahe Rettungsinsel. Ich höre zur Tür hinaus, spüre, wie ich mich entspanne, wenn das Klirren von Geschirr, das Schlurfen von Füßen leise an mein Ohr dringt.
Ich bin selten wirklich allein, ich suche Gesellschaft, wohne und lebe in Gemeinschaft, bewege mich darin, fülle die Spalten meines alten Adressbüchleins mit Fleiß, sammle die Abbilder anderer Menschen auf den Fluren meiner Erinnerung.
Vermeidungstechniken, angehäufte psychohygienische Kompetenz, selbtsüchtige Sicherungsnägel in den steilen Wänden der Zinnen meines kleinen Lebens.
Ich betrete niemals allein eine Kneipe, ich gehe niemals allein ins Kino, ich nehme niemals allein an einer größeren Veranstaltung teil. Ich bin schon mächtig stolz auf mich, wenn ich allein auf eine private Feier gehe, und das auch nur, wenn ich explizit und mehrfach dazu eingeladen wurde. Ich bin umhüllt mit Gemeinschaft wie eine Larve mit ihrem Kokon.
Ich sitze in meinem Zimmer, allein, die Tür fest geschlossen, keiner käme herein, sie klopften nur, wenn ein dringender Grund vorläge. Das beruhigt mich, trägt mich wie ein solide konstruiertes Haus.
Ich stehe´mitten im Saal, alle sind ausgelassen, haben Grund zur Freude, umarmen einander oder legen doch wemigstens kurz Wange an Wange. Ein gemeinsamer Erfolg, eine Richtung, ein Ziel. Sie rücken zusammen, sind sich nahe, wenn auch nur für diesen Abend. Ich aber bin wieder einmal entrückt, entfernt - unnahbar, wie sie (fälschlich) sagen. Ich kann nicht dazu gehören. Ich fühle mich einsam hier.
Es ist spät, ich höre einen Wagen, das dumpfe Schlagen der Türen, die leisen Stimmen, ein jähes Lachen. Ich weiß, ich könnte herunter gehen und mich dazu setzen. Mein Mund lächelt, meine Hände scheinen flinker geworden zu sein. Ich fühle mich einsam, ich bin unsicher, aber ich gehöre hierher.
chrmpf schrieb am 7.1. 2001 um 00:40:54 Uhr zu
Bewertung: 10 Punkt(e)
Ich hab mal gedacht, wenn ich erzähle, was ich fühle, verstehst du mich besser, und ich fühle mich weniger einsam. Das geht aber nur, wenn ich auch erfahre, was du denkst und fühlst. Irgendwann habe ich dann aufgehört zu warten, dass du es irgendwann erzählst und habe mich nicht mehr so einsam gefühlt. Ich glaube Warten ist eine ziemlich einsame Sache. Ich bewundere jeden, der das kann. Hallo Jeder, kannst du mich hören? Nein? Kannst du mich sehen? Auch nicht. Aber kannst du vielleicht lesen? Der Blaster ist schon gut: Du kannst lesen, ohne sofort reagieren zu müssen. Wozu auch.
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