Dampfmaschine
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Mein Opa hat mir, als ich vielleicht 7 Jahre alt war, zu Weihnachten eine funktionstüchtige Modelldampfmaschine geschenkt. Er hat sich damit einen langgehegten Traum erfüllt, weil er sich in seiner Kindheit immer selbst eine solche gewünscht, aber aus Geldmangel nie bekommen hat.
Jetzt ist mein Opa seit 9 Jahren tot, und meine Dampfmaschine steht schon seit über 10 Jahren unbenutzt auf dem Dachboden. Schade! Vielleicht sollte ich sie aus semtimentalen Erwägungen mal wieder in Betrieb nehmen.
Die Herstellerfirma heißt übrigens Wilesco und die gibt es tatsächlich noch (sogar mit Homepage unter www.wilesco.de). Habe neulich im Schaufenster eines Spielwarengeschäftes ein Modell gesehen - kostet mittlerweise über 300 DM! (Das zeigt, wie tief sich mein Opa in Unkosten gestützt hat, und das macht mich noch sentimentaler.)
Das Ding hat einen Dampfkessel, der mit 2,5 Esbit-Tabletten befeuert wird. Wer beim Bund war, erinnert sich vielleicht an die Teile, mit denen man beim Biwakieren auf seinem Minikocher die Hauptmahlzeit zubereiten mußte (Nudeln mit Hackfleisch, Gulasch mit Kartoffeln, und ähnliche Delikatessen). Jedenfalls mit diesen Esbit-Dingern, die Kleinkinder auch mit einem Würfelzuckerdoppelpack verwechseln könnten, wird die Dampfmaschine befeuert. Über Kolben und Pleuel wird dann ein Schwungrad bewegt, an dem ein Transmissionsriemen hängt. Über die Transmission wird die Kraft dann weitergeleitet an ulkige Zubehörteile, wie z.B. eine Bohrmaschine oder einen Goethe'schen Farbkreisel.