Düsseldorf

Ich wohne nicht in Düsseldorf und auch nicht in Köln aber ich habe Freunde in beiden der Städte wohnen und ich finde sowohl meine Freunde als auch die beiden Städte nett und schön und vor allem finde ich diese künstlichen regionalen Feindschaften total dämlich. Die Eiderstedter und die Dithmarscher können sich auch nicht leiden, angeblich haben die Dithmarscher den Eiderstedtern früher die Frauen geklaut. Gute Güte, die Frauen hätten ja wieder nach Hause laufen können oder etwa nicht? Die Eiderstedter Männer müssen ganz schön ätzend gewesen sein [oder doof oder vielleicht haben sie sich auch nie gewaschen oder im Stehen gepinkelt], wenn die Frauen lieber in Dithmarschen geblieben sind. Wenn man jetzt mit Heider Kennzeichen zur Disse nach Tönning fährt, werden einem angeblich immer noch die Reifen durchgestochen - wegen der alten Feindschaft. Was dämlicheres kann man sich doch echt kaum vorstellen in Zeiten der Globalisierung!

Ich sah sie an den Gehry-Bauten stehn
sie trug ein Dolce&Gabanna-Vintage-T-Shirt
ihre Hände waren zu klein für das Pisco-Glas,
ich sagte »hier ist ein Strohhalm«, sie sagte
"wenn ich jetzt noch eine Nase nehme,
sitz ich die ganze Nacht senkrecht im Bett
doch ich will morgen ins Frankenheim Open-Air-Kino".
Da war es schlagartig um mich geschehn,
und ich war heiß wie ein Pillekuchen.

Mädchen reite mit mir
auf der Joachim-Erwin-Blut-Massaker-Todesstraße
in den Sonnenuntergang.
Hier am Rhein, nur Du und ich
und 150.000 Japaner.

An diesem Abend wurden wir ein Paar
wir liebten uns an Stromkilometer 747
und da war nichts, was unsere Liebe störte
das Ordnungsamt war gerade auf dem Burgplatz
und bei einer Anchovipizza habe ich ihr
zum Zeichen meiner Liebe ein Gadget geschenkt.
Sie sagte "Halloh!? So ein schönes Gadget
hat mir das letzte Mal ein Mann geschenkt
als Joachim Erwin Oberbürgermeister war..."


Mädchen reite mit mir etc.

Wir verbrachten die Nacht auf Monkey's Island
am nächsten Morgen rief sie fünfmaldrei ein Taxi
mir blieb nur der Geruch von ihrem Haar
eine Pflegespülung von Marlies Möller
ich machte mich auf in meine Marketingagentur
doch in jedem Flöns sehe ich seither nur sie
ich möchte mich in den Schwanenspiegel stürzen
wenn die Sonne hinter den Gehry-Bauten versinkt.

Mädchen reite mit mir etc.

Gestern (06. Mai 2004) war ich der glücklichste Mensch von ganz Düsseldorf, weil ich mit der tollsten Frau der Welt ein »Date« hatte. Früher war Düsseldorf für mich nur der blasse Kompromiß einer Landeshauptstadt mit schrecklich vielen anstrengenden, vollkommen überdrehten und als normale Menschen verkleideten Narren.
Alles Schnee von vorgestern, Düsseldorf ist super, nur interessante und freundliche Leute da, und man kann toll Kohlrabi mit Frikadelle essen. Das zeigt auch, dass man nicht Millionen fürs Stadtmarketing ausgeben muss: Als Stadt sollte man einfach ein paar so tolle Menschen bei sich wohnen haben wie xxxxx einer ist.
Ich male mir jedenfalls gleich »I LIKE DÜSSELDORF« auf's T-Shirt.

Düsseldorf und das Ruhrgebiet verhalten sich zueinander wie Potsdam und Berlin. Nur dass Düsseldorf dreimal so groß ist wie Potsdam und der Ruhrpott um ein Vielfaches größer als Berlin. Aber wen interessiert das schon. Berlin ist ja nur eine Hauptstadt im Osten. Der Ruhrpott ist eine dagegen eine Megalopolis - für Westdeutsche, Niederländer, Belgier und Franzosen. Ach ja: und für unzählige Schwaben, die aber auch in Berlin leben um dort richtige Großstädter zu werden.

OB Erwin ist ein verdammtes Arschloch! Er will die ganze Stadt videoüberwachen lassen und stimmt im Stadtrat regelmäßig mit den Republikanern. Zum Beispiel wenn es um Dinge wie die Wehrmachtsaustellung, Videoüberwachung, Kriminalitätsbekämpfung, Asylpolitik und Fixerstuben geht. Außerdem pflegt er Kontakte zu rechtsnationalen Kreisen, wie regelmäßig im SPIEGEL zu lesen ist ...

Faschistisch regierte Stadtrepublik in Ostholland. Unter der Herrschaft einer Prinzengarde vegetieren tausende bisexueller Architekten, schlechtgekleideter Friseure und drogenabhängiger Künstler in den Auswüchsen einer Groteskarchitektur, zu deren Erhaltung alljährlich hunderte von Sozialhilfeempfängern in einer rituellen Zeremonie vor dem Heinrich–Heine–Denkmal geschlachtet werden.