Crux
Bewertung: 7 Punkt(e)Als jemand, der ganz eigene Erfahrungen im Umgang mit dem Terror beim Zahnarzt gemacht hat, suche ich denselbigen natürlich unter gewissen Vorbehalten auf. Beispielsweise wurde mir heute am Vormittag wiederholt der Kiefer aufgeschnitten und wieder zugenäht, um aus ihm etwas herauszubolzen, was ehedem beim ersten Eingriff »vergessen« worden ist. Mein mich behandelnder Mediziner verhält sich bei solchen Dingen sehr vorbildlich und leistet eine äußerst geschickte Verrichtung in den Angelegenheiten, die meinen zersägten Kiefer betreffen. Die Crux, auf die ich hier jedoch im eigentlichen hinaus will, erscheint in Gestalt der geilsten Frau der Welt und erfüllt in ihrer Funkition als Zahnarzthelferin ihre Verantwortungen vorzüglich. Viel zu vorzüglich, um es einmal so zu bemerken, denn die Frau ist exacto mundo mein haargenauer verdammter Typ, eine Gracie sondergleichen mit geschmacklich gefestigtem Stil, schwarzrotes Haar, das die Farben der zügellosen Hormonanarchie verkörpert und in dessen aufgesteckten Hinterkopfwuchs ich mich sofort verkrallen würde, eine Stimme wie zerlassener Zucker in der Pfanne und ein Blick, der jeden, der von ihm getroffen wird, sprachlos schluchzend in-die-Knie-gehen lässt. Sie hat einen seidenmatten Teint, der nicht von dieser Welt stammen kann und überhaupt scheint ihr gesamtes bezauberndes Auftreten von den gängigen Naturgesetzen apart zu sein. Wenn sie lächelt, stellt sie jedes klägliche Bemühen der Sonne ihr ebenbürtig zu sein in den Schatten ihrer eigenen geradezu heiligen Corona. Als man mir vorhin den Schnitt wieder zugenäht hat, vollführten unsere Augen einen verwegenen Tango dentale, die feste Form ihres rechten Busens schmiegte sich gegen meine linke Schädelseite und es hätte nicht mehr viel gegeben, dass mich hätte in meinem Verlangen bremsen können, ihr den Mundschutz von den reizenden Lippen zu beißen. Hach ja, am Freitag werden die Fäden gezogen, dann darf ich sie wiedersehen ...