Bisexualität

Mir stellt sich die Frage: Warum wird Bisexualität heutzutage so überbewertet? Erst ist es ein kleiner Pusher für die Pop-Karriere einer Madonna und jetzt eine Mode-Trend. Super. Als ob Sexualität ein Trend sein könnte. Entweder man ist es, oder nicht. Nur, weil es modern ist, kann man sich ja schlecht einreden »oh, ich glaube, ich bin auch bi. Madonna ist doch auch bi!« Und wenn man es dann (so wie ich) ist, wird man nicht wirklich ernst genommen. Dann heißt es: Entscheide dich doch mal. Männer oder Frauen? Hinzu kommt auch noch, dass man angeblich als Bisexueller keine feste Beziehung eingehen kann, ohne seinen Partner zu betrügen. Das ist Verleumdung! Natürlich kann ich mich für einen Menschen entscheiden. Egal, ob er eine Frau oder ein Mann ist.

Ich finde es übrigens immer wieder fürchterlich nervig, wenn irgendwer behauptet, es gäbe keine Bisexuellen, sondern nur Schwule, die es noch nicht zugeben wollen... völliger Bockmist. Nieder mit dem Schwarz-Weiß-Denken!

Scheiss drauf. Vorrangig bin ich hungrig, selbst wenn das gerade vier Wörter hintereinander waren, die mit einem »i« als tragendem Vokal enden ...

... außerdem blicke ich eh nichts mehr und auch die Tasten huschen unter meinen viel zu zappeligen Fingern fort.

Ich sollte essen, vor allen Dingen mehr essen ...

Mal schauen, was ich mir im feuchten Keller fangen kann ...

»Bisexualität verdoppelt die Möglichkeiten und halbiert die Chancen!« sprach Harald Schmidt - und er hat sogar recht. Denn die durchschnittliche Hetenfrau scheut bisexuelle Männer wie der Teufel das Weihwasser: gegenüber einem Bi-Mann ist eine Möse ja nur noch ein ziemlich stark abgewerteter Machtfaktor. Gegenüber sexuell offenen Frauen jedoch ist Bisexualität nun wiederrum ein Trumpf: weil die nämlich ziemlich genau wissen oder ahnen, daß Bi-Kerle nicht nur erfahrener und versierter sind »im Bett«, sondern dortselbst gerne auch im Rudel auftreten und keine Schwierigkeiten machen, vor allem: nicht eifersüchtig sind.