Bildröhre

Jaja, gefährlich sei sie, »Mach' da um Himmels willen nichts dran, die implodiert«. Und dickes Glas an der Front, wie ein Panzer. Mein Respekt war groß, aber sie hatte eine Rückseite, da glühte es orange wie die hier die verlinkten Worte, das sah ich mir genau an. Und was ein Ziegelstein mit der Vorderfront macht, das wußte ich auch irgendwann, das war zwar imposant (erst Implosion, dann Explosion) aber schnell langweilig und man mußte Abstand halten. Hinten, da, wo keine bunten Bilder waren sondern die Elektronenkanonen (was für ein Wort), da war die schwache Stelle, es genügte, den winzigen Zapfen abzubrechen, durch den sie das Vakuum bei ihrer »Geburt« erhalten hatte (Schott, das war quer über den Rhein, manchmal fuhr ich hin und schaute den Schloten zu), »pfft« machte es ganz unspektakulär und alle Gefahr, die von so einer Bildröhre ausgehen konnte, seien es Bilder oder Unterdruck, war gebannt...

Letztens hab ich einem Kollegen erklären wollen dass ich als Kind »Röhrenfernseher« repariert hatte. Er meinte ich habe also solche mit Bildröhre repariert, -ich meinte aber FS mit Röhrenchassis.... . Er war überrascht und erstaunt, denn das ist sowas von Oldschool.

Ja, -und richtig: auch damals wurde »geschnüffelt«, ein Schlüsselerlebnis war das Verschwinden unter der Bettdecke nach frisch abgedrücktem FURZ!

Wenn jemand, der heute geboren wird, irgendwann einmal über das Wort »Bildröhre« stolpert, wird er wahrscheinlich keine Ahnung haben, was das überhaupt sein soll. Klar, hat er doch sein Leben lang nur LCD-Panels oder Plasmaschirme gesehen, vielleicht auch TV-Projektoren oder OLED-Displays. Vielleicht wird er beim Wort »Bildröhre« an ein Teleskop denken, das hat ja in der Regel eine lange Röhre, und man kann damit ein Bild sehen. Vielleicht kommt ihm auch der Ausdruck »in die Röhre schauen« in den Sinn. Oder er denkt an die Bratröhre, und überlegt sich, dass in einer Bildröhre vielleicht Bilder »gebacken« wurden (also z.B. Glasbilder). Eher unwahrscheinlich ist hingegen, dass er an einen Fernseher denkt, es sei denn, es ist aus dem Zusammenhang klar.