Bauer
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Arg muss sich der Bauer quälen
Nagt nur noch am Hungertuch
Haust beim Vieh in finsteren Ställen
Bauer sein das ist ein Fluch
Sheht all die Wunden, da hilft kein Klagen
Laßt uns sie schlagen, die uns geschunden
Hey, wer litt noch nicht genug
Meine beiden kranken Kinder
Starben Hungers durch den Herrn
Seine Söldner kamen plüdern
Ach, kein Unheil blieb uns fern
Drücken uns Schulden,
Schimpft man uns träge,
Müssen wir Schläge auch noch erduöden
Darum kämpf ich hart und gern
Lange schon vor Morgengrauen
Schuftest du als Bauersmann
Kannst dir keine Hütte bauen
Strengst du dich auch noch so an
Fegt von den Bergnen, Zwingburg und Ritter
Soclhe gewitter schlägt alle Schergen
Land und Frucht sind unser dann
In der Zeit des Bauernkrieges um 1525 entstand dieses Lied als Kampfansage der Bauern an die herrschenden Unterdrücker. Quälen muß sich der Bauer heute im Wendland mit Gorleben, anderswo mit Massentierhaltung und BSE. Das Land gehört Großgrundbesitzern. Da hat sich im Vergleich zu früher nicht viel geändert.