Assoziationsfetzen
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Ungleichmäßig geformtes Bruchstück einer Assoziation, oft von unklarer Konsistenz und recht nebeligen Charakters.
Tritt oft in unverbundenen Gruppen auf, kommt jedoch auch frei oszillierend vor.
Als Fata-Morgana selten beobachtet.
Der Versuch Assoziationsfetzen zu flicken ist selten durchgreifend erfolgreich; nach einem sicheren Kleber für nicht stoffliche Assoziationsfetzen wird noch gesucht.
Spontane Verbindungen vor allem zwischen zwei einzelnen Assoziationsfetzen kommen trotz vorher vermuteter Inkompatibilität immer wieder vor; die dahinter stehende Gesetzmäßigkeit ist noch nicht völlig durchschaut. Man vermutet mehrheitlich, dass insbesondere sogenannte Gefühle dabei im Spiel sind.
Aufbewahrt werden Assoziationsfetzen in kleinsten, hoch energetischen Behältnissen, Gehirnzellen genannt; der Großteil der austretenden Assoziationsfetzen ist jedoch leicht flüchtig.
Assoziationsfetzen lieben keine routinierten Abläufe; Halluzinationen, Visionen, Sehnsüchte und vor allem Träume sind besonders reiche Produktionsstätten für Assoziationsfetzen.
Assoziationsfetzen sind mehrgeschlechtlich und auch bei ungünstigen Klimaverhältnissen selbstreproduktiv.
Assoziationsfetzen können mager oder fett sein, sind aber immer unordentlich.
Brave Menschen haben oft Angst vor Assoziationsfetzen, ihr spontanes Auftreten wird daher oft als wildes Assoziieren missverstanden. Böse Menschen mögen Assoziationsfetzen überhaupt nicht; die Verfolgung von Assoziationsfetzen führt jedoch regelmäßig zu deren stark vermehrtem Auftreten. Warum das so ist, wird noch untersucht. (Leider hauptsächlich von den bösen Menschen.)
Es gibt aber auch Unterstützergruppen von AmnestyInternational für in große Bedrängnis geratene Assoziationsfetzen; manchmal können sie gerettet werden.
Spendenkonto: 80 90 100
Bank für Sozialwirtschaft Köln
BLZ 370 205 00
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inspiriert von Rufus' Text zu »verworfen« vom 26. 11. 2000.