Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Antigone«
Liquidationsdefensive schrieb am 11.11. 2002 um 01:06:27 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Ugullugu schrieb am 11.11. 2002 um 00:53:50 Uhr über Antigone
oh gott, nichtn antigone! [...]
Oh Gott, das tut mir jetzt leid, das hab ich dann doch nicht gewollt, hier solche Alpträume herauf zu beschwören. Da bin ich ja froh, keinen Deutsch Leistungskurs gehabt zu haben. Also wahrscheinlich hat den stärksten Eindruck bei mir so eine Aufführung hinterlassen, in die ich mal geschleppt wurde, und in der die Hauptdarstellerin, also die Antigone, von einer ganz und gar unglaublichen, wie soll ich sagen... äh... war so gesehen jedenfalls gar nicht quälend, ach, ach, Kultur und niedere Instinkte sind doch manchmal sehr gut vereinbar... na egal... außerdem ist »Sophokles« noch kein Stichwort.
Ugullugu schrieb am 11.11. 2002 um 00:53:50 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
oh gott, nichtn antigone! das verfolgt mich, zwölfte klasse, deutsch Leistungskurs, so, bin ich doch nicht zu faul, Gróßschreibung zu benutzen, jedenfalls, da in der zwölften Klasse, da mußten wir das lesen, ich kann mich gar nicht daran erinnern, das war schrecklich, kein wort hab ich verstanden, und dann hieß der eine typ au´ch noch kreon, das hat mich zusätzlich von der tiefe des werks abgelenkt, udo kreth hieß nämlich mein fahrlehrer, der hat immer so tolle sachen gesagt wie, mit einer ziemlich hohen stimme, »gestern mittm motorradclub, da ham wir die ganzen schilder abgesägt« und »gib der noch drei jahre, dann sieht die voll geil aus« und »mit ner halben flasche korn, da fahr ich noch besser wie mit ohne« und »ey, halt mal an HJALT MAL AN, DA ISN SCHWIMMBAD, MANN!« und »vollm gegen die leitplanke gesemmelt« und sowas war mein fahrlehrer, also, sowas, sophokles hätte das nicht so gesagt, sophokles hätte der wäre doch auch nie zur bundeswehr genangen und wäre da fahrlehrer geworden, DER ALTE SACK! jedenfalls, sophokles, das hat mich fast so sher gequält wie »effi briest«.
Liquidationsdefensive schrieb am 11.11. 2002 um 00:42:28 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Sophokles vermutlich 442 v. Chr. erstmals aufgeführte Tragödie brachte ein wahrscheinlich zeitloses Thema auf die Bühne: Den Konflikt der Überzeugungen des Einzelnen mit den Regeln und Gesetzen der Gemeinschaft und des Staates. Antigone will ihren im Kampf gefallenen Bruder Polyneikes bestatten, gegen das Verbot einer ordnungsgemäßen Beerdigung durch Kreon, den Herrscher von Theben, gegen den Polyneikes zu Felde gezogen ist und in der Schlacht unterlag. Kreon will mit diesem Verbot Rache üben gegen Polyneikes, den er anders nicht bestrafen kann, und ein abschreckendes Beispiel für alle möglichen Feinde Thebens statuieren. Antigone widersetzt sich nicht nur aus Liebe zu ihrem Bruder diesem Urteil, sondern auch aus Überzeugung, das Recht, nämlich das Vorrecht der althergebrachten, gottgegebenen Gebräuche, Verstorbene zu bestatten, gegenüber den menschengeschaffenen und damit mangelhaften Gesetzen eines Herrschers oder Staates, auf ihrer Seite zu haben. So versucht sie, ihr Handeln gegenüber Kreon zu rechtfertigen, der nur dieses Argument überhaupt zu verstehen in der Lage wäre. Ihr eigentlicher innerer Antrieb ist jedoch nicht der Gehorsam gegenüber den Gesetzen der Götter, sondern ihr Gewissen und die Kraft ihres Herzens, ihrer eigenen inneren Stimme, mit der sie völlig allein ist und ohne Unterstützung durch die Götter, die über ihre Entscheidungen und ihr Handeln schweigen. Antigone geht für ihre Überzeugung in den Tod; Kreon, der als ihr Onkel mit Antigone verwandt ist, verzweifelt, weil er letztlich die Unrechtmäßigkeit seines Handelns und die Geringfügigkeit seines Herrschaftsstatus als König gegenüber der Überlegenheit des Gewissens und der Menschenwürde erkennt.
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