Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 28, davon 26 (92,86%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 8 positiv bewertete (28,57%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 20.6. 2003 um 09:59:45 Uhr schrieb
mondenkind über Abschiedsbrief
Der neuste Text am 11.11. 2022 um 11:54:37 Uhr schrieb
schmidt über Abschiedsbrief
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 11)

am 11.11. 2022 um 11:54:37 Uhr schrieb
schmidt über Abschiedsbrief

am 14.7. 2021 um 14:23:17 Uhr schrieb
Christine über Abschiedsbrief

am 24.11. 2007 um 00:19:20 Uhr schrieb
ali über Abschiedsbrief

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Abschiedsbrief«

mcnep schrieb am 14.8. 2004 um 17:38:36 Uhr zu

Abschiedsbrief

Bewertung: 5 Punkt(e)

Abschiedsbriefe zu schreiben, nennen wir den »Abbruch der Gedanken«.
Die Elite zu selektieren und die Waffengattungen zu staffeln, nennen wir »die Stärke der Menschen vergrößern«.
Alle Amtsvorteile abzuschaffen und nur kleine Rationen mitzuführen, nennen wir die »Erweiterung der Gedanken«.
Dies sind seit altersher die Regeln.

Si-ma Fa (um 400 v.u.Z.)

mcnep schrieb am 20.6. 2003 um 16:17:21 Uhr zu

Abschiedsbrief

Bewertung: 4 Punkt(e)

An Fräulein Ulrike von Kleist Hochwohlgeb. zu Frankfurt a. Oder.



Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen anderen, meine teuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. Laß sie mich, die strenge Äußerung, die in dem Briefe an die Kleisten enthalten ist, laß sie mich zurücknehmen; wirklich, Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit, dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß.

Stimmings bei Potsdam
d. - am Morgen meines Todes.
Dein
Heinrich.

mondenkind schrieb am 20.6. 2003 um 09:59:45 Uhr zu

Abschiedsbrief

Bewertung: 3 Punkt(e)

«Es ist beschlossen, Lotte, ich will sterben, und das schreibe ich dir ohne romantische Überspannung, gelassen, an dem Morgen des Tages, an dem ich dich zum letztenmale sehen werde. Wenn du dieses liesest, meine Beste, deckt schon das kühle Grab die erstarrten Reste des Unruhigen, Unglücklichen, der für die letzten Augenblicke seines Lebens keine grössere Süssigkeit weiss, als sich mit dir zu unterhalten. Ich habe eine schreckliche Nacht gehabt, und ach! eine wohltätige Nacht. Sie ist es, die meinen Entschluss befestiget, bestimmt hat: ich will sterben! Wie ich mich gestern von dir riss, in der fürchterlichen Empörung meiner Sinne, wie sich alles das nach meinem Herzen drängte, und mein hoffnungsloses, freudloses Dasein neben dir in grässlicher Kälte mich anpackte – ich erreichte kaum noch mein Zimmer, ich warf mich ausser mir auf meine Knie, und o Gott! du gewährtest mir das letzte Labsal bitterster Tränen! Tausend Anschläge, tausend Aussichten wüteteten durch meine Seele, und zuletzt stand er da, fest, ganz, der letzte einzige Gedanke: ich will sterben! – Ich legte mich nieder, und morgens, in der Ruhe des Erwachens, steht er noch fest, noch ganz stark in meinem Herzen: ich will sterben! – Es ist nicht Verzweiflung, es ist Gewissheit, dass ich ausgetragen habe, und dass ich mich opfere für dich. Ja, Lotte! warum sollte ich es verschweigen: eins von uns dreien muss hinweg und das will ich sein! O meine Beste! in diesem zerrissenen Herzen ist es wütend herumgeschlichen, oftdeinen Mann zu ermorden! – dich! – mich! – So sei es denn! – Wenn du hinaufsteigst auf den Berg, an einem schönen Sommerabend, dann erinnere dich meiner, wie ich so oft das Tal heraufkam, und dann blicke nach dem Kirchhofe hinüber nach meinem Grabe, wie der Wind das hohe Gras im Scheine der sinkenden Sonne hin und her wiegt. – Ich war ruhig, da ich anfing, nun, nun weine ich wie ein Kind, da alles das so lebhaft um mich wird

Werthers Abschiedsbrief an Lotte,
aus «Die Leiden des jungen Werther», von J. W. Goethe

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