Ötscher
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1842 wurde der letzte Braunbär in Österreich erlegt. Damals fürchteten die Menschen die bis zu zwei Meter großen und 250 Kilo schweren Tiere. Entsprechend groß war die Freude über ihre Ausrottung.
Doch die Bären kehrten zurück. Aus Slowenien wanderte 1972 der »Ötscherbär«, benannt nach einem Gebirgsmassiv in Niederösterreich, ein. Das war der Ausgangspunkt zu einem der spannendsten Artenschutz-Abenteuer des WWF (World Wildlife Fund).
Am 9. Juni 1989 setzte der WWF die Bärin Mira in den österreichischen Alpen aus. Mira und der Ötscherbär enttäuschten nicht. 1991 wurde die Bärin mit drei Jungen gesichtet. Die Bärenmutter Mira hatte gerade drei Junge, als sie 1993 beim Absturz von einem Felsen ums Leben kam. Die Kleinen verwaisten. Aber wie durch ein Wunder haben sie den ersten Winter ohne Mutter überlebt!
Der WWF siedelte in den Folgejahren zwei weitere Tiere an. 1992 bereicherte die sechsjährige Cilka die Population. Ein Jahr später folgte das vierjährige Männchen Djuro. Die erfreuliche Entwicklung setzte sich fort: Seit 1998 konnte in jedem Jahr Nachwuchs registriert werden, 25 bis 30 Tiere leben heute in Niederösterreich. Der Ötscherbär, Stammvater der neuen Bären-Familie, starb 1994 im stolzen Alter von 25 Jahren.
Die Gefahr, einem Bären zu begegnen, ist aber sehr gering. Der rund 200 Kilo schwere Waldbewohner ist von Natur aus extrem scheu und benutzt sein exzellentes Gehör und seinen feinen Geruchsinn, um dem Menschen aus dem Weg zu gehen.