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schmidt schrieb am 28.2. 2023 um 15:32:27 Uhr über

zufriedenstellenden

ich will im Stehen sterben

ich habe früher Fugen immer versucht ganz fein und genau ausgetüftelt und im Takt zu beginnen und stolperte schon nach den ersten paar Takten. Ich dachte damals, ich spiele immer genau bis zum ersten Fehler, der wird analysiert und dann von vorne in der Hoffnung es gehe nun weiter und über diesen fehler hinweg, zum nächsten fehler, der dann wieder so behandelt wird. Aber es war zum Beispiel niemals sicher, daß, auch wenn man diesen ersten fehler je überwunden glaubte, so doch immer noch kurz davor oder kurz danach ein anderer fehler geschah einfach nur weil man in der nähe dieses ersten fehlers nervöser wurde also von dem wunsch geprägt ihn nicht zu wiederholen, jedenfalls dachte man an ihn was zu weiteren fehlern führte, eigentlich immer wieder. Ich habe dann an meiner Methode obwohl sie mir doch so logisch einwandfrei schien trotzdem gezweifelt und habe begonnen, und das ist mir wirklich außerordentlich schwer gefallen, jeden fehler absolut ignorieren zu wollen und absolut so zu tun als sei es das normalste der welt und man darum nicht das geringste aufheben machen muß und soll, und nur das dieses irgendwann zu einem zufriedenstellenden klangschönen spiel führe was zuvor noch nie einmal erreicht war bisher. ich war so fest überzeugt von der methode weil sich nach gewissen erfolgen des ignorierens manchmal wirklich fast so etwas wie ein freies Spiel für ein paar Takte entwickelt hat. Und die haben mich regelrecht umgehauen. Du torkelst da kreuz und quer durch den raum. Das ist ganz real, nur in kleiner, so gewesen. Man hat keine Zeit wirklich zu realisieren doch kriegt alles auch trotzdem mit. Man glaubt nicht was da gerade tatsächlich passiert. Und wenn man dann aufmerkt, du bist ein an einer tastatur tanzendes zehnfingertier und legst jede faser deines Momentes in deine Fingerspitzen und du bist in einem fluß und springst von Baumstamm zu baumstamm, du mußt ganz nache vorne an das riesige Floß gelangen ganz zum rand um die schleusen zu öffnen bevor sich alles holz davor verkeilt und du ganz in dem bild bist und dann einen guten thythmus beim nach vorne springen auf den Balken entwickelt hast ganz wie die finger gerade gelaunt und beweglich ohne mus , das jederzeitige verweilen auf tönen ist ausdrücklich gestattet, dann kam die zeit wo ich manchmal die ersten drei seiten einer sechsfach bebehten Fuge seien als ein grobe Unfuge zu spielen um dann in den letzten drei Seiten des anstrengenden Werkes zu einigen fein gefugten Melodiechen gelange.

weil, im liegen wird mir schwindlig und das mag ich nicht. Der Raum dreht sich dann. Und ich liege schief.


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