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mcnep, am 16.10. 2008 um 19:00:55 Uhr
wirre

Last but not least, reden wir noch vom Gastzimmer. Einfach und zweckentsprechend sei das selbe ausgestattet und trage den Charakter eines Schlafzimmers, weil es dem Gaste größenteils nur als solches dient. Besondere Aufmerksamkeit wende man der Lagerstätte zu. Hierin das Rechte zu treffen ist keineswegs leicht, denn jeder huldigt darin seiner eigenen Idee. Darum frage man durch das Stubenmädchen an, wie der Gast es gewöhnt ist. Steht derselbe uns sehr nahe, so dürfen wir es getrost selbst thun. Die Hausfrau unterlasse ja nicht, das Gastzimmer persönlich zu prüfen, damit kein Verstoß gegen die gute Sitte vorkomme. Sie sehe zu, daß die Vorhänge herabgelassen, Handtuch, Seife, Licht, Zündhölzer und frisches Trink- und Waschwasser nicht fehlen und achte darauf, daß die Betten nicht etwa »klamm« seien, weil dieses nicht nur das Wohlbehagen, sondern auch die Gesundheit gefährdet. All diesen Verpflichtungen komme sie mit ruhiger Überlegung nach; denn jede Hast, jedes wirre Hin und Her wird dem Gaste den Eindruck machen, als bereite er durch sein Erscheinen Ungelegenheiten und ihm das Wiederkommen verleiden.


Hermine Schramm: Das richtige Benehmen (1897)


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