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voice recorder schrieb am 30.12. 2002 um 08:23:37 Uhr über

sweatshops

des globalen Kapitalismus verkauft uns die Produktwerbung all das, was wir im täglichen Leben vermissen:
Selbstverwirklichung, Freundschaft, Kommunikation, Freiheit, Sicherheit, Glücksgefühle und Spiritualität.
Die 29-jährige Journalistin Naomi Klein analysiert, was die viel beschworene Globalisierung den Menschen tatsächlich an
Freiheit, Vielfalt und Wohlstand gebracht hat. Das Ergebnis ihrer Studie ist erschütternd. Denn während Großunternehmen
die freie Wahl der Verbraucher propagieren, beherrschen sie mit ihren Marken die Medien, den öffentlichen Raum und
machen selbst vor Schulen und Bildungseinrichtungen nicht Halt. Den finanziellen Aufwand, den sie erbringen müssen, um
ihre Marken zu managen, sparen sie bei der Herstellung der Produkte ein. In Indonesien, China, Mexiko, Vietnam oder auf
den Philippinen produzieren sie in Freihandelszonen, in ghettoähnlich abgeschirmten »sweatshops«, frei von Steuern,
Umweltauflagen und Sozialabgaben so billig, dass Gewinnspannen bis zu 400 Prozent erzielt werden.
Naomi Kleins Buch bringt eine kulturkritische Auseinandersetzung in Gang. Ihre Kritik richtet sich nicht nur gegen die
Irrwege multinationalen Marketings, sondern ebenso gegen unsere Gesellschaft, die es versäumt, relevante Fragen rechtzeitig
aufzugreifen und das Feld den Marketingmanagern und Werbestrategen überlässt. Dieses Versagen bewirkte, dass
Gleichheit, Toleranz und andere ethische Werte plötzlich von Marken wie Nike oder Calvin Klein besetzt werden konnten
und die Diskussion über die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten auf den Werbeplakaten von Benetton stattfand. Naomi
Klein registriert aber auch eine gegenläufige Entwicklung. Im vierten Teil ihres Buches spürt sie beeindruckende Aktivitäten
von Menschen auf, die es nicht länger hinnehmen, dass die Dritte Welt zur Steigerung des Komforts in der Ersten Welt
missbraucht wird, dass Kinder unter katastrophalen Arbeitsbedingungen Computer bauen, die sie niemals in ihrem Leben
werden besitzen oder auch nur bedienen können, und dass die Freiheit des Wortes in kommerzieller Kakophonie untergeht.
Die Boykotte gegen Pepsi, Shell, McDonald's und andere zeigten, dass Konzerne sehr wohl verletzlich sind. Vor diesem
Hintergrund ist Naomi Klein überzeugt: Je mehr Menschen das hässliche Gesicht hinter der glänzenden Maske des Logos
entdecken, umso mächtiger wird die Welle des Widerstandes gegen multinationale Konzerne, die den Verbraucher täuschen
und die Globalisierung der Arbeitsplätze zur Ausbeutung missbrauchen.


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Was kann man tun, wenn »sweatshops« gerade nicht da ist? Bedenke bei Deiner Antwort: Die Frage dazu sieht keiner, schreibe also ganze Sätze.

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