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Hans*im*Glück schrieb am 28.6. 2005 um 19:40:01 Uhr über

durchtrieben

Durchtrieben seien die Vorstadt-Jugendlichen, die Pasolini in seinen frühen Romanen schilderte und die er liebte, habe ich heute in einem Klappentext gelesen; durchtrieben in ihrer (sozialen) Existenznot.
Es stimmt; auch in seinen Filmen ist das vom ersten optischen Eindruck her der Typ, den er dann maßlos überhöhte - was vielleicht auch für seinen Mörder gilt.
Außerdem ist es völlig realistisch, wenn man sich junge männliche underdogs anguckt, in ihrer Mischung aus latenter Brutalität und Charme. Jeder ein Macho - Schlitzohr, das sich durchschlägt.
Pasolini ist voll zu verstehen - auch Stricher wirken oft um so erotischer, wenn sie ein bisschen durchtrieben sind. Brav ist öde. Aber kombiniert mit pseudo - schüchtern: zum Zergehen.
Einmal hingucken, und ich schmelze schon weg.

Mein Lob diese gewissen Hauchs von durchtrieben endet aber hier.
Im Geschäftsverkehr ist durchtrieben nämlich bloß ätzend.




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