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DWay schrieb am 27.2. 2002 um 08:48:34 Uhr über

Wismar

Bis 1300 war alles fertig. Wismar hatte seinen guten geografischen Platz und seine politische Lage gefunden und kam so im Mittelalter zu großer Blüte. Dieser Zeit hat die Stadt ihr heutiges Erscheinungsbild, vor allem seinen mittelalterlichen Stadtkern zu verdanken. Wismar ist vermutlich zwischen 1226 und 1229 gegründet worden, seinen Namen bekam der Ort vom nahegelegenen Bach »aqua Wissmaria«. Von Beginn an vorteilhaft für die Entwicklung der Stadt waren die Ostsee und die vorbeiführenden mittelalterlichen Haupthandelsstraßen. Schon 1259 schloß Wismar mit seinen Nachbarstädten Lübeck und Rostock einen Vertrag zum Schutz des Seehandels, der sogenannten Hanse, die ihre Blütezeit im 14.Jahrhundert hatte. Noch im 13.Jahrhundert kam das Kirchspiel St. Georgen hinzu, womit Wismar seine drei noch heute präsenten Hauptkirchen erhielt und womit seine räumliche Ausdehnung über Jahrhunderte feststand.

Es folgte eine Zeit großer Entwicklung und verhältnismäßig großen Reichtums. Das 14.Jahrhundert bescherte Wismar eine Ausweitung des Handels, vor allem mit Salz, Getreide, Wolle, mit Fischen und mit Häuten. Wismar selbst machte in dieser Zeit mit Brauereierzeugnissen von sich reden. Mit dem Niedergang der Hanse im 15.Jahrhundert verlor jedoch auch Wismar seine privilegierte Stellung und der Aufschwung fand ein Ende für lange Zeit. Was folgte waren wirtschaftlicher Niedergang, Besatzung und vor allem Krieg.

So richtig los gings erst wieder im 19.Jahrhundert. Hier öffnete sich die Stadt ins Landesinnere und baute Straßen und Schienenwege aus. Das große, von Wismar immer wieder favorisierte Projekt eines Elbe-Ostsee Kanals scheiterte jedoch endgültig. Das Industriezeitalter hatte begonnen und Wismar zog mit, später als andere, aber immer noch rechtzeitig. Es entstanden Fabriken wie die Eisengießerei, die Zuckerfabrik, die Waggonfabrik, zwei Holzsägereien u.a. Selbst im Hafen ging es wieder lebhaft zu. Man führte in der Hauptsache Weizen, Zucker und Kali aus und erhielt Steinkohle aus England; Holz, Granit und Kalkstein kamen aus den nordischen Ländern nach Wismar. Man baute auch wieder in der Stadt.

Wirtschaftlich nicht mehr weg zu denken ist der Schiffbau, heute der beherrschende Industriezweig in Wismar. Die Werft, zuletzt mit umfangreichen Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes auf den neuesten Stand gebracht, ist der größte Arbeitgeber in der Region.



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