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Wer in einer gewaltfreien Zone aufgewachsen ist, in der Insel der Seeligen - der ist völlig irritiert davon, daß sich der Pöbel nunmal rumprügelt. Davon bekommt normalerweise kaum jemand etwas mit - noch nicht einmal kleine Notizen in den Käseblättchen berichten mehr von den alltäglichen Schlägereien und Messerstechereien, deren Täter und Opfer (meist sind es dieselben Personen: mal haben sie rechtzeitig zugeschlagen, mal nicht) von den Staatsanwaltschaften, den Schöffengerichten und den Pflichtverteidigern im Fließbandverfahren immer wieder durchgewalkt werden. Die »Öffentlichkeit« hat dieses Thema längst aufgegeben - es gibt interessanteres, worüber man sich aufregen kann. Nur dann und wann, wie jetzt anlässlich der von RolandKoch blendend wahlkampftaktisch inszenierten Beschimpfung seiner selbst durch seine Gegner blitzt soetwas auf, und führt zu feulletonistischen Grübeleien über die Umgangsformen des »Präkariats«, in dem der Prozeß der Zivilisation eben nicht angekommen ist, niemals ankommen wird. Weitgehender Gewaltverzicht, Reduktion von Gewalt auf eine ultima ratio im Falle von äussersten Bedrohungen - das setzt eben Chancen voraus, seine Interessen anderweitig zu wahren, die dem Pöbel eben nicht gegeben sind.
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