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sportplatzt schrieb am 18.9. 2003 um 23:46:39 Uhr über

Schizos

Venen wachsen kleine Eisenstangen- «Ich will nicht, daß man mir Spritzen gibt, außer mit Alkohol versetztem Kampfer. Sonst wachsen mir Brüste aus jeder Pore." Freud hat versucht, Massenphänomene aus der Sicht des Unbewußten anzugehen, aber er hat nicht richtig oder Oberhaupt nicht gesehen, daß das Unbewußte selber vor allem eine Masse ist. Er war kurzsichtig und taub; er hielt Massen für eine Person. Die Schizos dagegen haben scharfe Augen und Ohren. Sie halten das Gemurmel und Gedränge der Menge nicht für Papas Stimme. Jung hat einmal von Knochen und Schädeln geträumt. Gebeine und Schädel kommen niemals einzeln vor. Das Beinhaus ist eine Mannigfaltigkeit. Aber Freud beharrte darauf, daß das den Tod einer bestimmten Pei-son bedeuten müsse. Jung war überrascht und bemerkte, daß im Traum mehrere Schädel vorkamen und nicht nur ein einziger. Aber Freud machte weiter ... 6
Eine Mannigfaltigkeit von Poren, von Mitessern, von kleinen Narben oder Äderchen. Von Brüsten, Babies und Stangen. Eine Mannigfaltigkeit von Bienen, Fußballem oder Tuaregs. Eine Mannigfaltigkeit von Wölfen, Schakalen... All das läßt sich nicht reduzieren, sondern verweist uns auf einen bestimmten Aufbau der Bildungen des Unbewußten. Versuchen wir, die daran beteiligten Faktoren zu bestimmen: zunächst irgend etwas, das die Rolle des vollen Körpers spielt - des organlosen Körpers. Das ist die Wüste im eben erwähnten Traum. Das ist der kahle Baum, auf dem die Wölfe im Traum des Wolfsmannes sitzen. Das ist die Haut als Hülle oder Ring, der Strumpf als umkehrbare Oberfläche. Das kann ein Haus sein, das Zimmer eines Hauses, irgendwelche Sachen, ganz egal was. Jemand, der Liebe macht, wirklich Liebe, bildet einen organlosen Körper, allein und mit dem oder den anderen. Ein organloser Körper ist kein leerer Körper ohne Organe, sondern ein Körper, auf dem sich das, was als Organe dient (Wölfe, Wolfsaugen, Wolfskiefer?), nach den Massenphänomenen und entsprechend den Brownschen Bewegungen in Form von molekularen Mannigfaltigkeiten ausbreitet. Die Wüste ist bevölkert. Der organlose Körper widersetzt sich weniger den Organen als der Organisation der Organe, insofern sie einen Organismus bilden. Der organlose Körper ist kein toter Körper, sondern ein lebendiger Körper, der um so lebendiger ist und von Leben wimmelt, als er den Organismus und seine Organisation auffliegen läßt. Läuse springen am Strand herum. Die Kolonien der Haut. Der organlose volle Körper ist ein Körper, der von Mannigfaltigkeiten bevölkert ist. Und das Problem des Unbewußten hat garantiert nichts mit Fortpflanzung zu tun, sondern mit Besiedlung, Bevölkerung. Eine Angelegenheit der Welt-

6. Siehe E. A. Bennet, C. G. lung. Einbli(-ke in Leben und Wei-k, übers. von M. Borbely, Zürich und Stuttgart 1963, S. 105ff.

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bevölkerung auf dem vollen Körper der Erde, und nicht der organischen Fortpflanzung. »Ich erfinde gern Volksstämme, die Ursprünge einer Rasse... Ich stamme von meinen Stämm heute bin ich der Adoptivsohn von nicht mehr und nicht w fünfzehn Stämmen. Und sie sind meine Adoptivstämme, liebe jeden mehr oder weniger so, als ob ich in ihm gebore wäreAber es heißt doch, daß auch der Schizophrene einen eine Mutter hat? Wir müssen leider sagen, nein, nicht als s hat nur eine Wüste und sie bewohnende Stämme, einen voll und Mannigfaltigkeiten, die sich dort aufhalten.
Daher kommt, an zweiter Stelle, die Beschaffenheit diese faltigkeiten und ihrer Elemente. Das Rhizom. Eines der H male des Traumes von der Mannigfaltigkeit besteht darin, Element unaufhörlich seinen Abstand zu den anderen verä modifiziert. Die Elemente auf der Nase des Wolfsmannes si hörlich am Tanzen, Wachsen und Schrumpfen, sie sind wie der Haut, kleine Narben in den Poren, kleine Gräben im webe. Diese veränderlichen Abstände sind allerdings keine e Quantitäten, die sich jeweils im anderen teilen, sondern sie mehr jedesmal unteilbare, »relativ unteilbare« Abstände, das teilen sich nicht diesseits oder jenseits einer bestimmten Sch sie vergrößern oder verkleinern sich nicht, ohne daß ihre ihi-e Gestalt ändern. Ein Bienenschwarm, vermischt mit Fuß gestreiften Trikots oder einer Gruppe von Tuaregs. Oder Clan der Wölfe verstärkt sich durch einen Bienenschwarm i gegen die Deulhs, und zwar unter der Leitung von Mogli, d Grenzgebiet umhertreibt @a, Kipling verstand den Ruf d besser als Freud, ihre libidinöse Bedeutung, und dann gib Wolfsmann auch eine Geschichte mit Wespen oder Schmet die die Wölfe ablösen, von Wölfen kommt man auf Wesp was bedeuten diese unteilbaren Abstände, die unaufhörlich werden und niemals geteilt oder modifiziert werden können, jeweils die Natur ihrer Elemente verändert wird? Liegt d schon der intensive Charakter von Elementen und ihren Be innerhalb dieser Mannigfaltigkeit? Ebenso besteht eine Ges keit oder eine Temperatur nicht aus Geschwindigkeiten ode raturen, sondern ist in anderen enthalten oder enthält selber a jeweils durch eine Veränderung ihrer Natur gekennzeichnet ist so, weil diese Mannigfaltigkeiten ihr metrisches Prinzi einem homogenen Milieu haben, sondern woanders, in Kräft ihnen wirksam sind, in physischen Phänomenen, die sie beset genau in der Libido, die sie im Inneren bilden und die sie ni können, ohne sich dabei in variable und qualitativ unter Strömungen aufzuteilen. Schon Freud hat die Mannigfaltigk



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