Professor Harald Leschs Kommentar über Roswell:
„Diese Lebewesen kommen nicht aus unserem Sonnensystem, müssen also von weiter her kommen. Und dann knallt so ein Teil in der Wüste. Da muss ich mich wirklich fragen, hört mal, was seid ihr denn für Außerirdische? Ihr fliegt Billionen oder Billiarden, oder Trillionen von Kilometern durchs Universum, könnt da die tollsten Gefahren überstehen, und dann kriegt ihr eure Scheibe noch nicht mal in der Wüste gelandet? Also bitteschön, also mit dem will ich überhaupt nichts zu tun haben, was seid ihr denn für Penner?“
Also, ich finde ja, da tut der Professor Lesch den Außerirdischen Unrecht. Ich meine, wenn die Außerirdischen so weit geflogen sind, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Die Außerirdischen sind wahnsinnig schnell geflogen, um noch zu ihren Lebzeiten bei uns anzukommen. Das heißt, dank der Dopplerverschiebung ist aus sämtlicher Strahlung, die ihnen so entgegengekommen ist, ultraharte Gammastrahlung geworden. Gleichzeitig ist das interstellare Gas als harte Teiclhenstrahlung auf das Raumschiff eingeprasselt. Da kann man dann von Glück reden, wenn überhaupt noch irgendetwas im Raumschiff funktionsfähig war. Jedenfalls ist es dann kein Wunder, wenn dann im Landeanflug wichtige Systeme versagen und das Raumschiff daher nicht wie geplant sanft aufsetzt, sondern volle Kanne in die Wüste brettert.
Oder aber, die Außerirdischen sind langsam geflogen. Dann aber waren sie viele Generationen lang unterwegs, und die Außerirdischen, die bei uns angekommen sind, kannten die Gravitation nur aus ihren Lehrbüchern und aus Erzählungen ihrer Ahnen. Vor einigen Generationen wurde das Kapitel »Navigation im Schwerefeld eines Planeten« aus dem Lehrplan gestrichen, da die damals ausgebildeten Navigatoren dieses Wissen ohnehin nie einsetzen mussten. Selbstverständlich war geplant, das Thema dann rechtzeitig vor der Ankunft wieder auf den Lehrplan zu setzen, aber leider war bis dahin ganz in Vergessenheit geraten, dass man da spezielle Kenntnisse benötigt, mal abgesehen davon, dass es gar keine Experten dafür gab. Als man diesen Fehler bemerkte, war es schon viel zu spät, um dieses Wissen rechtzeitig wieder in der nötigen Gründlichkeit zu erlernen. Aber die geplante Landung wurde dennoch nicht verschoben, denn die erste Landung auf einem fremden bewohnten Planeten war natürlich ein Prestigeprojekt, und da wurden Sicherheitsbedenken genausowenig ernstgenommen wie bei uns etwa beim Challenger-Start. Warum sollten Außerirdische da auch besser sein als wir, denn, um noch einmal Lesch zu zitieren:
Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch.
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