Die Ägypter sind ein Stueck nach oben gelaufen und haben gesehn: da ist nur Wasser, dann sind sie nach unten, nach rechts und zum Schluss auch nach links gegangen und haben gemerkt, ausser uns ist da niemand und am Ende auch wieder nur Wasser. Und also dachten sie, sie sind die Einzigen hier und unbedingt wollten sie gefunden werden. Und weil sie weit hinaus dachten und auch Zäune hatten, blieb ihnen nicht verborgen, dass diejenigen am längsten der Verwitterung standhielten mit angespitzter Zaunspitze obendrauf. Sie wollten darum was ganz Grosses haben, Festes und Schweres, das der Wind nicht wegblasen und Sonne und Regen nicht zerstören kann. Zunächst begannen sie aus Sand viele kleine Miniaturen in unterschiedlichsten Formen zu bauen und schuetteten dann aus tönernen Gefässen Wasser in einem duennen Rinnsal ueber ihre Sandförmchen. Alles kugelige war am empfindsamsten, alles flachquadratische stand so lala, aber erst das spitzkegelige, das hielt. Und das viele hinundher laufen, die Suche nach Anderen, machte die Ägypter immer fanatischer. Denn wenn man unbedingt will, dass die Knochen nicht verrotten und auch noch nach unvorstellbar langer Zeit gefunden werden, muss man doch sehr fanatisch gewesen sein. Fast schon irre. Stelle man sich vor, dass der Mensch nicht mehr vollständig verrottete, was wäre das fuer eine Welt. Eine schauerliche. Insofern darf man ruhig glauben, dass die alten Ägypter vor Einsamkeit und Selbstverherrlichung förmlich vergingen.
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