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Hanseline schrieb am 21.1. 2012 um 16:11:20 Uhr über

MeineFrage

MeineFrage:
Fahrtauglichkeit bei Ventrikelseptumdefekt + Eisenmengerreaktion?


Ich wäre dankbar, wenn eine zuverlässig informierte Person mir antworten könnte (acht Stunden Internetrecherche haben nichts ergeben):

Es geht um einen Mann, 36, mit Eisenmengersyndrom aufgrund eines großen Ventrikelseptumdefekts. Das Allgemeinbefinden ist vergleichsweise gut (z.B. weite Spaziergänge sind gut möglich, ebenso Treppensteigen teilweise mit schweren Einkäufen 6 Stockwerke hoch, natürlich erfolgt dann die entsprechende Blaufärbung).

Allerdings kommt es immer wieder zubislang vorübergehenden – Verschlechterungen mit Symptomen wie Husten, Unterschenkelödeme, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Fingern und Zehen, Schwindel (bislang OHNE Ohnmachten!), Gefühl des Erschöpftseins auch im Ruhezustand. Dies wie gesagt bislang immer nur vorübergehend (einige Tage oder Wochen, 1-2mal jährlich).

In den vergangenen 3 Jahren ist es jeweils einmal zu Zuständen gekommen, deren Namen ich nicht kenne, die aber wie leichte Schlaganfälle wirkten (z.B. Lähmung des linken Arms und Verlust der Kontrolle über eines der Augen, mit verzerrtem Sehen. In einem anderen Fall Lähmung des linken Arms und Lallen). Dies war nicht (!) mit Bewußtseinsverlust verbunden.

Der Betroffene befindet sich nicht in ärztlicher Behandlung, weil ihm im Laufe der Jahre von mehreren Kardiologen als einzig mögliche Behandlung 1. eine Herz-Lungen-Transplantation und 2. Einnahme von Marcoumar genannt wurde (für ersteres fühlt er sich zu gut, außerdem sprechen ethische Bedenken dagegen; Marcoumar erscheint zu gefährlich wegen möglicher Lungenblutungen, vor mehreren Jahren gab es bereits eine leichte (!) Lungenblutung).

Dies zur besseren Einschätzungweil sich viele als allererstes einen Bettlägerigen oder Rollstuhlfahrer vorstellen.

So, diesem Mann geht es nun also »gut« und deswegen will er ganz normal leben. Verständlich. Zum normalen Leben gehört für ihn auch das Autofahren. Er hält das für nicht riskanter als bei jedem Gesunden, da er ja noch nie plötzlich das Bewußtsein verloren hat. (Nach dem Motto »was noch nicht passiert ist, wird auch nicht passieren«).

Ich dagegen rate ihm davon ab, weil eben das Risiko eines plötzlichen Schlaganfalls sowie das Risiko des plötzlichen Herztodes aufgrund seines objektiven Zustandes erhöht sind.

Sein individuelles Risiko kann natürlich niemand ferndiagnostizieren, das ist mir klar.

Meine Fragen lauten:

- Gibt es einen Kriterienkatalog, unter welchen Umständen Personen mit der genannten Krankheit als fahrtauglich/nicht fahrtauglich gelten? Und wenn ja, welches sind die Kriterien?

(Für andere Herzkrankheiten habe ich solche Kriterienkataloge gefunden, nur für diese nicht!)

- Er verläßt sich drauf, daß er im Falle des Falles ja »etwas merken« und dann an den Rand fahren würde. Ich finde dasgelinde gesagtäußerst optimistisch. Wer hat recht?

Ich bitte darum, moralische Beurteilungen zu unterlassenwenn das Risiko deutlich erhöht ist, dann ist es meiner Meinung nach äußerst fahrlässig, trotzdem Auto zu fahren (da man bei einem Unfall ja auch andere schädigen, schlimmstenfalls töten kann). Ich selber bin NICHT die Betroffene. Dieaus meiner Sicht – mangelnde Einsicht des Betroffenen gründet sich nicht auf Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, sondern auf einer sehr optimistischen Sicht auf den eigenen Zustand. Ich möchte diesen Menschen überzeugen, einen sachkundigen Kardiologen die Fahrtauglichkeit beurteilen zu lassen, dafür brauche ich aber Argumente. (Und wenn ich es meinerseits zu dramatisch sehen sollte: Umso besser.)


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