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schmidt schrieb am 4.11. 2024 um 11:01:39 Uhr über

Omas-Speicherstübchen

Ich habe in diese verfluchte Suchmaschine ! „in Anführungsstrichen“ „Omas Speicherstübchen“ eingegeben, was ja geraten wird will man genau nur nach diesem Wort suchen, und wieder neckt mich das Mistding und zeigt irgendeine Kneipe namens Speicherstübchen an. Nichts zu machen. Dabei war diese Stube der wahre Horror für mich. Oma bewohnte die oberste Etage des Schulhauses in der Rheinstraße Eins, Opa war ja Lehrer dort. Bis zum Alter von neun Jahren war ich dort häufig zu Besuch. Vom Flur vor Omas Wohnungstür ging nur noch eine einzige Tür ab, eine knarrende Holztür hinter der gleich eine hohe Holztreppe hinauf auf einen sehr großen Speicher ging dessen Geruch ich nie vergesse. Tagsüber war dieser Speicher wie ein verwunschener Ort und die Wäsche die dort manchmal hing wirkte in dem Zwielicht das durch die halbrunden Dachfenster kam wie eine Reihe Geister in der Tiefe des Raumes. Mir gruselte dort ein wenig. Nicht minder gruselte es mir wenn ich in dem kleinen Zimmerchen welches sich gleich oberhalb der Treppe links befand, übernachten sollte, es hieß, das sei Mutters Zimmer gewesen, wo sie als Kind schlief, es stand nur ein Bett darin und es gab ein Fenster welches Richtung Glockenturm der gegenüberstehenden katholischen Kirche ging an dem angeblich Papa als junger Maurer mitgemauert hatte. Dieses Zimmer hatte ebenfalls eine knarrende Holztür welche zudem nicht abgeschlossen werden konnte, es hätte ja was mit mir sein können in der Nacht, ich aber sah nur den großen dunklen Speicher hinter der Tür und daß jederzeit jedes Gespenst die Tür öffnen könne und lag schwitzend in dem Bett. Zudem hat Mutter mir erzählt sie habe es gehasst dort zu schlafen, weil sie eines Tages, und sie schwörte dies sei kein Traum gewesen und sie sei völlig wach dabei gewesen, also sie habe in einer Nacht dort mit ihren Füßen die Haare eines Kopfes gespürt und betastet und sei ganz fürchterlich erschrocken dabei, und ich lag dann also da und traute mich nicht die Füße unter der Decke herauszustrecken obwohl ich so schwitzte und hörte alle Viertelstunde die Schläge der Kirchturmglocken elf eins zwei drei, zwölf eins zwei drei, eins eins zwei drei, zwei eins zwei drei, drei eins zwei drei, vier eins zwei drei, es hat sich wohl um eine meiner ersten aus Angst durchwachten Nacht gehandelt, vielleicht schlief ich minutenweise, jedenfalls, war ich wie gerädert am nächsten Tag und konnte es auch nicht erklären weil Oma so eine völlig reale und klare Person war und mir alles wie ein irrealer nächtlicher Alptraum bei Tageslicht besehen vorkam. Aber so war es.


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