Merguez sind Bratwürste aus Nordafrika. Sie bestehen aus Lamm- und Rindfleisch, sind relativ klein, lang und dünn und recht fett. Man kann sie »ohne« in der Pfanne anbraten, muß sie aber auf jeden Fall vorher einstechen, auch nach jedem Wenden, sonst platzen sie. Es tritt viel Fett aus, das mit Brot getunkt enorm lecker ist. Merguez gehören essentiell zum »Couscous« dazu, können aber auch separat gegessen werden. Brötchen, Baguette oder so reichen völlig, auch ein Salat kommt gut dazu. Und auf jeden Fall braucht es Harissa, eine höllisch scharfe Paprikapaste ebenfalls aus Nordafrika.
Die Merguez, das Harissa und noch einiges anderes kamen in den 1960er Jahren aus Algerien nach Frankreich. Die ehemalige Kolonialmacht raffte sich nämlich zu einer bemerkenswert humanistischen Aktion auf: Algeriern, die zur weichenden Kolonialmacht loyal gewesen waren, konnten nach Frankreich emigrieren, bevor Algerien in die Unabhängigkeit entlassen worden war. Und diese Algerier waren es, die die nordafrikanische Küche nach Frankreich brachten, wo die das Couscous und die Merguez eine ähnliche Rolle einnahmen, wie die Pizza und der Döner in der BRD.
Als Anwohner der französischen Grenze lernte ich die Merguez (und noch so einiges anderes) schon in den 80ern kennen und ich bin heute sehr froh, daß es sie inzwischen auch in den Discountern zu kaufen gibt !
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