Heute morgen, wobei es für meine Verhältnisse extrem spät war, gegen elf Uhr mittags also stehe ich zerknittert in der Küche und steuere im Blindflug den Kaffeevollautomat an, da fällt mein Blick auf das wie immer schreiend bunte Titelfoto in der Süddeutschen Zeitung, und was ich dort gesehen habe, hat mir bei aller durch Augenbutter vermehrten myopischen Schwiemeligkeit gar nicht gefallen. Zu sehen waren nämlich zwei Personen, von denen die linke, wenngleich zur Hälfte das Gesicht in einer demütig wirken sollenden Geste hinter den gefalteten Händen verborgen, durch das weit über die Griffel hinausragende Grinsen und einige lose drapierte orangegelbe Schals unschwer als Dalai Lama zu erkennen war; die rechte Person jedoch, die vermutlich aus Bescheidenheit, oder weil der Verteiler zu ihrer Seite keine andere Farbe parat hatte, zu einem weißen Schulterschal gegriffen hatte, meinte ich als Jürgen Drews zu erkennen. Es stellte sich dann auf den zweiten Blick heraus, dass es sich um Carla Bruni, die gegenwärtige Frau des gegenwärtigen Präsidenten der fünften oder so französischen Republik handelte. Sie hatte aber eine Frisur wie der König von Mallorca.
Eigentlich gehört diese kleine Idiosynkrasie eher unter die Rubrik Dalai-Lama-Schlüsselanhänger (dem Urahnen aller Schlüsselanhänger, wie ich anmerken möchte), doch ich wollte die Gelegenheit noch schnell nutzen, um für die verbliebenen Schlüsselanhänger-Anhänger im Blaster eine häufige Unklarheit bezüglich der Umrechnung von Schlüsselanhängern auszuräumen: Man erhält einen Dalai-Lama-Schlüsselanhänger für zehn Johannes-Dornseiff-Schlüsselanhänger. Diese wiederum kann man erwerben, indem man pro Exemplar zehn Matthias-Mönch-Schlüsselanhänger einlöst. Erhältlich in jedem guten Lederladen.
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