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Peter K. schrieb am 12.12. 2007 um 21:54:48 Uhr über

Münzverschlechterung

Münzverschlechterung ist eine historische Angelegenheit. Das Münzregal, das Recht, Münzen zu prägen, war eine bedeutsame Einnahmequelle für die Fürsten, die dieses Regal entweder verliehen bekommen hatten, oder so mächtig waren, daß man es ihnen nicht erfolgreich streitig machen konnte (die förmliche Verleihung folgte dann meist irgendwann hintendrein). Diese Münzen in Verkehr zu bringen, war nicht schwer: der Fürst bezahlte die eigenen Rechnungen damit, seine Gefolgsleute, und konnte die Annahme seiner Münzen also mit mehr oder weniger sanfter Gewalt erzwingen. Schwieriger war es da schon mit Bankiers, die dem Fürsten einen Wechsel präsentierten. Natürlich konnte Serrenissimus den Bankier nötigen, statt guter florentischer Gulden, wie auf dem Papier geschuldet, eigenes Grobzeug anzunehmen - doch dann sah diesen Fürsten zu Lebzeiten kein Jude mehr auch nur scheel an, und dann sah so mancher Fürst ziemlich alt aus. Erst dann, wenn eine Münze etabliert war, oder der Fürst mächtig war, sein Territorium bedeutsam, konnte er daran gehen, ganz allmählich den vom Prägebild der Münze versprochenen Gold- oder Silbergehalt allmählich, still und leise herunterzusetzen, so daß er aus einer Einheit Gold nicht mehr 1000 Gulden, sondern 1150 Gulden prägen lassen konnte - ein satter Gewinn ! Doch die Handelsleut waren auch schon früher nicht doof, irgendwann isses aufgefallen, und dementsprechend sank der Kurs dieses Gulden gegenüber anderen Währungen so stark ab, daß man die Dinger einfach nirgendwo mehr loswurde, worauf der Fürst irgendwelche »Jud Süß« oder so hängen lies, gelobte, die Münze künftig gestreng zu überwachen, und neue gute Münzen ausgab.


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