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Bettina Beispiel schrieb am 6.4. 2002 um 03:48:12 Uhr über

Lofoten

14 Tage auf den Lofoten - Erfahrungen und Tipps
Das Wetter war durchwachsen, die Eindrücke nicht. Im Juli 2001 nahmen wir uns 14 Tage Zeit, von Svolvær bis Å zu fahren, einen Abstecher nach Andenes zu einer tollen Walsafari zu machen und nach einem nicht so tollen Ausflug nach Værøy von Moskenes aus die Lofoten in Richtung Bodø zu verlassen.

Mit der Karte von Brandl/Tietjens waren wir bis auf ein paar Namens-/Schreibabweichungen sowie Unstimmigkeiten bei einigen Campingplatzeintragungen sehr zufrieden.

Einige Bemerkungen und Ergänzungen zu verschiedenen Bereichen möchte ich hier gern noch machen.



1. Campingplätze

Es gibt noch eine ganze Reihe kleinerer, z.T. neuer Plätze wie der neben der Kirche Sildpollnes, herrlich gelegen mit einigen Hütten.

Die offiziellen Bezeichnungen einiger Campingplätze sind irreführend, da sie die Lage nicht eindeutig erkennen lassen. Der Brustranda-Platz gehört wohl zur Gemeinde Leknes, liegt aber ca. 20 km nordöstlich am Nordende des Rolvsfjordes an der Straße 815.

Ebenso liegt Storfjord Camping, ein hübscher Platz in einem Wäldchen an einem Binnensee, an der Abzweigung 815/817 nordwestlich von Stamsund.

Das Knutmarka Feriecenter vermietet nur Hütten und bietet Zeltmöglichkeiten vorwiegend für Rad- und Fußwanderer ohne Zufahrtmöglichkeit für Autos an die Zelte. Keine Wohnwagen und Wohnmobile.

In Kabelvåg gibt es zwei Plätze direkt nebeneinander. Die Trennung ist für den Neuankömmling unübersichtlich. Die Rezeption, auf die man zuerst zufährt, gehört zum Platz.

Der Platz in Moskenes direkt am Fähranleger ist zwar aufgrund seiner Lage praktisch für Spätankömmlinge und Frühabfahrende, man kann ihn aber nicht als schön bezeichnen. Er besteht weitgehend aus einer Riesenschotterfläche, Zelter müssen sich in der umliegenden Hügellandschaft ein einigermaßen ebenes Plätzchen suchen. Zwei Toiletten, die gleichzeitig Waschraum sind, führen morgens unweigerlich zum Stau. Der Platz ist so teuer wie andere auch, nur muss man für das Abwaschwasser den Geldautomaten aktivieren (oder das heiße Wasser ohne Zusatzkosten aus dem benachbarten Waschraum holen). Die Dusche ist mit 20kr die teuerste auf den Lofoten.

Das Vorbuchen eines Platzes war nie nötig und scheint auch nur selten praktiziert zu werden.

Wild campende und die E 10 blockierende Wohnmobilisten sind uns nicht aufgefallen. Einige, die noch spät unterwegs waren, benutzten Parkplätze, womöglich um Campingplatzbenutzer nicht mit ihrem Motorenlärm zu belästigen. Die meisten Wohnmobile und Gespanne gehörten ohnehin Norwegern, Deutsche rangierten erst an dritter Stelle nach den Schweden und die meisten benutzten brav die Campingplätze und fühlten sich dort wohl, wir auch.Die Fähre Skutvik-Svolvær ist mit 196kr fürs Auto (bis 6m) und 57kr für einen Erwachsenen bei 2h Fahrzeit recht preiswert. Häufige Fahrten garantieren kurze Wartezeiten. Bei einer professionelleren Einweisung aufs Schiff könnte man die Liegezeiten sicherlich beträchtlich verkürzen.



2. Fähren

Die Fähre Moskenes-Værøy-Røst-Bodø war im Juli etwas problembehaftet. Man erwartete dort eine größere Fähre (vielleicht ist sie mittlerweile im Einsatz) und hatte den Fahrplan wohl schon darauf ausgelegt. Jedenfalls waren für Juli noch zwei weitere Fähren ausgeliehen, die den Direktverkehr Moskenes-Bodø bewältigten (MS Steting und MS Lødingen), zwar einen offiziellen Fahrplan hatten, aber abfuhren, wenn die Fähre voll bzw. kein Auto mehr da war. Eine Reservierung dieser Fährlinie ist nach Auskunft des Touristenbüros am Hafen nicht mehr möglich.

Zu allem Überfluss fuhr die Steting am 19.Juli bei aufgrund eines Navigationsfehlers bei Sturm in Moskenes gegen den Anleger. 18 Passagiere wurden verletzt, das Schiff beschädigt. (Auto bis 6m 420kr, Erwachsener 116kr, Fahrzeit 3,5 h)



3. Ausflüge

Sehr lohnenswert (bei gutem Wetter) ist die Besteigung des Kjeldbergtinden zwischen Svolvær und Kabelvåg. Aus 366m Höhe hat man einen einzigartigen Blick über die Inselwelt (bis Værøy) und das Festland. Man kann den Aufstieg am besten In Svolvær beginnen. Im Ort leitet ein Wegweiser zur Pistolenschießbahn. Diesen Weg nimmt man, verfolgt ihn aber geradeaus bis er hinter einem Lagerplatz der Straßenbaubehörde an einem Wendeplatz endet. Hier beginnt ein kleiner Pfad bergauf (nicht beschildert).

Eine zweite, längere Möglichkeit bietet sich von der Schule in Kabelvåg aus. Nach NO verläuft im Tal ein Waldweg, der auf einen See südlich des Storkongsvatnet mündet. Diesen See entlang führt an der Ostseite ein Pfad (etwas holprig) nach Norden und endet an einer (gesperrten) Fahrstraße, die von Svolvær aus zu dem hier befindlichen Wasserbehälter führt. Neben dem Wasserbehälter ist derEinstiegzum Aufstieg. Sehr steil, treppenartig und direkt in der Falllinie. Nach 50min wurden wir oben fürstlich belohnt!

Am Storkongsvatnet sahen wir übrigens ein Blaukehlchen!!

Zum Trollfjord wählten wirspontaneine Fahrt von Svolvær mit der Trollfjord II, incl. Angeln vor dem Trollfjord, mit Echolot und Fanggarantie. Die versprochenen Seeadler stellten sich zwar nicht ein (wir sahen sie später am Lyngsvær-Campingplatz), aber es war ein tolles Fisch- und Seherlebnis.

Das Wikinger-Museum in Borg fanden wir ganz toll, nicht nur wegen der hervorragenden, fast einstündigen deutschsprachigen Führung, sondern weil alle Darstellungen allgemeinverständlich, klar und übersichtlich waren und das Museum nicht mit Text und Materialfülle überfrachtet ist wie das Museum in Haithabu.

Die Rückfahrt gestalteten wir etwas geruhsamer als die viertägige Hinfahrt. Über Saltstraumen (einmalig!), Grønligrotta und Svartisen-Gletscher, Trondheim, Pilze sammeln im Dovrefjell gelangten wir zu Freunden in Telemarken, von wo aus wir den Telemark-Kanal befuhren, den Gaustatoppen (1883m) bei Rjukan bestiegen, die Stabkirche in Eidsborg besichtigten u.v.m.

Noch ein Tipp: Für diejenigen, die von Schweden ins südliche Norwegen wollen, bietet sich jetzt eine (mautpflichtige) Umfahrung Oslos: die E 38 (ich glaube, so heißt sie) geht in der Höhe von Ski südl. Oslo nach Westen und endet nördlich von Drammen.

Übrigens: Die Große-Belt-Brücke sollte man mal ausprobieren, sie kostet 230 dkk und ist damit unwesentlich teuer als Helsingør-Helsingborg.



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