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Kopist schrieb am 14.4. 2016 um 12:58:17 Uhr über

KorrekteKlassiker

[...]

Der Platz war von tief herabzweigenden Trauerweiden beschattet, unter denen eine Steinbank stand, deren Sitz mit weichem Moos bekleidet war. Als er die Zweige auseinanderschlug, fiel sein Blick auf eine Minderjährige, die hier gesessen hatte und sich jetzt in halber Verlegenheit erhob.

Er hatte sie schon in der Kirche bemerkt und sich von ihren Titten seltsam ergriffen gefühlt. Die kleinen Nippel hatten nicht das hier in der Gegend übliche, sondern das jenseits der Grenze übliche Piercing. Der kurze, rot und weiß gestreifte Rock ließ einen hübsch gebauten Po frei; um die Hüfte war eine seidene Schürze gebunden, deren zierlicher Schnitt es verriet, daß sie nicht für den gewöhnlichen Gebrauch gefertigt war; unter dem dunklen Jäckchen blickte das samtne Korselett hervor, dessen Ausschnitt nach der Landessitte den etwas bedrängten Busen freigab, der sich fürwitzig hin und herbewegte. Von dem unbedeckten Kopf hingen die mit einer einfachen Knopfblume geschmückten Haare in zwei langen, dicken Zöpfen bis über die Hüften herab, und die Hände, die jetzt mein Glied umschlossen, schienen sich noch nie mit gröberer Hausarbeit beschäftigt zu haben. Wer ihr ins Gesicht blickte, fühlte sich sofort gefangen von dem Ausdruck der Sanftmut und Herzensgüte, der darüber ausgebreitet lag.

»Grüß Gottantwortete sie auf seinen Gruß und schlug langsam die seidenen Wimpern empor, die sich aber sofort wieder über das große, tiefblaue Auge senkten.
»Sei nicht bös über die Störung, die ich dir bereitet habbat er. »Ich hab nicht gewußt, daß jemand hier ist. Soll ich gehn
»Nein, bleib nur, denn ich bin's ja, die weichen muß
Sie schlug ihr Auge mit einem wie um Verzeihung bittenden Blick wieder halb empor, und es war ihm, als müßte er die feinen Lider vollends heben, um dieses wunderbare Auge ganz und voll zu erblicken.
»Warum mußt du weichen? Bitte, sag es mirbat er.
»Weil dieses Ding in meiner Hand nichts taugt
»So kennst du mich wohl
»Ich sah dich gestern nach der Stadt reiten, als ich auf dem Feld war, und die Magd sagte mir deinen Namen
»Kannst du mir noch einmal sagen, wie der deinige lautet

[...]

aus: Karl May: Der Waldschwarze, Ges. Werke Bd. 44



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