Manchmal frage ich mich, was aus den Jungs der Drogensiedlung Hahnenschrei geworden ist: M. , der bisexuelle half - breed Rastafari, I*, der pausenlos damit befasst war, in den wg-eigenen Töpfen Speed zu kochen, und X*, dessen Name mir entfallen ist, und der mir eigentlich nur noch durch den Ausspruch »Es wächst und es schrumpft« in Erinnerung geblieben ist. Da war immer gut Schule schwänzen. Suchtmittel aller Art gab es zum Einkaufspreis, irgendwelche kaltgewordenen Nudeln mit Tomatensoße standen immer herum, und wenn dir von der ganzen Wohllebe etwas schummerig geworden war, legtest du dich in eine der Hängematten und entschwebtest in Zeitlosigkeit. (Ergänzung: wo ich so im nostalgischen Schub war, habe ich einen stets gutinformierten Mitstreiter dieser Jahre angerufen und um Auskunft bezüglich der Drogensiedler gebeten: M. war drei Jahre in der Psychiatrie und wird jetzt von seinem Vater in Ghana betreut, X. ist ungelernter Gärtner und, besonders tragisch, I. arbeitet jetzt an der Frankfurter Börse.)
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