Am 14. Juli 1994 um 18 Uhr und 5 Minuten haben wir uns am Strand des Beetzssees den ersten Joint reindrängeln lassen. Dieser Joint enthielt den zu diesen glanzvollen Zeiten üblichen schwarzen Afghanen. Nachher lief ich irritiert über den Strand und sabbelte die sonnenbadende Kronberger samt ihrer Häschenfreundin Sabrina an. Vorher waren wir allen Rauschgiften apart gewesen, doch ab da war es geschehen. Kurz darauf ergab sich der Umstand, das uns aus ehrerbietigen Quellen rauchbares Rauschgift zur weiteren kommerziellen Abgabe zur Verfügung gestellt worden ist, was meine Identifizierung mit dem Schmalz der Dröhntannen einmal mehr befleißigte. Durch diese Kontakte ergab es sich, dass wir relativ zeitgleich Zugang zu LSD bekamen und die vernünftige Orientierungsentscheidung fällten, fortan zu jeder sich bietenden Gelegenheit Pappen zu fressen. Das war crazy, aber lehrreich, selbst aus jetziger Sicht. Eines Tages war jedoch das LSD alle und mein Partner besorgte stattdessen unsere ersten Tabletten. »Tauben«, groß wie ein 50cc Stück und 100% MDMA. Schade, dass mein erster Tanztablettenfilm bei »Assissins« 1995 im vom Verfall gezeichneten Kino des kleinen grünen Städtchens ablief, aber andererseits haben wir das restliche Kinopublikum unsererseits sicherlich gut unterhalten. Im Folgenden trat zunehmend der Umstand zu Tage, dass uns, wenn wir uff'm Druffn unterwex waren, ständig Speed angeboten worden ist, von dem wir, da wir ja von allen Schranken befreit waren, auch in ausreichendem Maße bereitwillig nahmen, so sehr, dass wir einmal in heimatlichen Gefilden umkippten und erst Stunden später mit Blutkrusten aufgewacht sind, aber all das zeichnet nur das wackere Herz delysierter Kreuzzügler aus und machte selbige konkreterweise gefeit gegen die nunmehr folgenden Schneestürme des rüden Kokains, dieses Steingolems, der nichts vermag, als stures Voranschreiten. 'Halte die Kokainisten in Tretmühlen', hat Don da Silva aus dem Wedding immer gesagt, aber das wäre eine andere lange Geschichte, somit verbleiben wir im Kniefall vor all dem himmelschreienden Glück, dass uns in allunseren Vorkomnissen bislang widerfahren sein mag ...
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